Weinebene, Klippitztörl
"Der Skilehrerjob ist ein Genuss in der Natur"

- Als Skilehrer im Einsatz: Lena Hirtl, Anton Knes und Laura Jöbstl (von links)
- Foto: Mörth
- hochgeladen von Petra Mörth
Ski Heil! In den Kärntner Semesterferien herrscht in den Lavanttaler Skischulen Hochbetrieb.
WEINEBENE, KLIPPITZTÖRL. Kaum einer anderen Berufsgruppe haftet ein solcher Mythos an: Den ganzen Tag nur skifahren, abends Après-Ski und haufenweise Verehrer(innen) im Schlepptau. Stimmt das wirklich? Die WOCHE Lavanttal hörte sich bei Skilehrern aus der Skischule Jöbstl um.
Reichlich Erfahrung
"Früher ging es turbulenter zu, heute ist mein Skilehrerleben ruhig", erzählt Anton Knes, der mit seinen 81 Jahren auf über fünfzig Jahre Erfahrung als Skilehrer zurückblickt, mit einem Schmunzeln. Seine lange Skilehrerkarriere führte den Frantschach-St. Gertrauder, der bis zu seiner Pensionierung hauptberuflich als Dampfkessel- und Turbinenwärter in der Papierfabrik "Mondi" tätig war, unter anderem knapp dreißig Jahre lang zur internationalen Wintersportwoche nach Maria Alm. "Da gab es schon Verehrerinnen, aber meine Frau war verständnisvoll. Die Hannelore hat und hält immer zu mir", streut Knes seiner Gattin Rosen.
Frische Luft
Seit rund 25 Jahren unterrichtet der Pensionist nunmehr in der Skischule Jöbstl auf der Weinebene jüngere Damen (und Herren). "Ich fahre jetzt hauptsächlich nur mehr die Kindergartenkurse", sagt der Lavanttaler, der selbst bereits mit drei Jahren das Skifahren erlernt hat und den Kinderunterricht genießt. Denn bei den Kindern würde man den Lernerfolg beim Skifahren am besten erkennen. Knes: "Das Lächeln der Kinder, die frische Luft und die Bewegung beim Skifahren - der Skilehrerjob ist ein Genuss in der Natur."
Win-win-Situation
Der 21-jährigen Laura Jöbstl aus der Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud wurde das Skilehrern bereits in die Wiege gelegt. "Ich bin damit aufgewachsen, deshalb war klar, dass ich das auch machen will", sagt die Tochter des Skischulbetreibers Kurt Jöbstl. Die Studentin der Medien- und Kommunikationswissenschaften hat die Ausbildung zum Landesschneesportlehrer 1 absolviert. Sie lehrt hauptsächlich zu Weihnachten und im Februar auf der Weinebene und am Klippitztörl Kindern und Erwachsenen das Skifahren und Snowboarden. Warum ihr der Skilehrerjob so gut gefällt? "Ich fahre gerne Ski, bin gerne im Schnee und habe Kinder gerne - und noch dazu verdiene ich Geld", beschreibt Jöbstl ihre Motivation.
Snowboard rückläufig
Dass sich die Zeiten für Skilehrer geändert haben, beobachtet der Betreiber der Skischule schon länger. "Früher war es lockerer. Da haben wir bei Schlechtwetter den Einkehrschwung geübt. Heute wollen die Gäste bis zur letzten Minute unterrichtet werden. Es ist ernster geworden", meint der Skischulleiter Kurt Jöbstl, der von seiner Gattin Sigrid tatkräftig unterstützt wird. Die Saison dauert je nach Schneelage von Mitte Dezember bis Ende März. Jöbstl: "Die Kärntner Semesterferien sind für uns ganz wichtig." Generell würden in der Skischule Jöbstl hauptsächlich Kinder unterrichtet werden. Stark rückläufig sei in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Snowboardunterricht. "Bei uns kann man übrigens auch online über die Homepage Einzel- oder Gruppenunterricht buchen", wartet der Lavanttaler Skischulbetreiber mit einer Neuigkeit auf.
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Zur Sache:
Für die Skischule Jöbstl sind in den Kärntner Semesterferien rund 35 Skilehrer im Einsatz. Kurt Jöbstl führt die Skischule seit 1995 auf der Weinebene, im Jahr 2017 eröffnete der Lavanttaler einen zweiten Standort am Klippitztörl.


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