Ältester Schlepplift Kärntens
Der Skilift in Prebl ist Geschichte

- Johann, Gerlinde und Herbert Poinsitt (von links) kümmerten sich noch im Vorjahr gemeinsam um die Skifahrer und die Liftanlage.
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Nach über 50 Jahren sperrt die Familie Poinsitt den Skilift in Prebl in der heurigen Saison nicht mehr auf.
PREBL. "Der Schlepplift ist einer der ältesten, wenn nicht überhaupt der älteste Skilift Kärntens", erzählt der Betreiber und Besitzer der zirka 300 Meter langen Anlage in Prebl Johann Poinsitt.
Im Vorjahr noch Betrieb
Noch in der vergangenen Saison zogen vor allem viele Kinder und Familien ihre Schwünge auf der Wiese hinter dem Hof der Familie Poinsitt. "57 Jahre nach der Inbetriebnahme des Liftes machen wir heuer aber Schluss. Beim Lift müsste vieles gerichtet werden. Das ist einfach zu teuer und rentiert sich nicht. Auch weil es für die Anlage teilweise keine Ersatzteile mehr gibt. Sie müssten extra angefertigt werden", sagt Poinsitt etwas wehmütig.
Opfer des Klimawandels
Verschärft hat sich in den Jahren, nicht zuletzt durch den Klimawandel und die dadurch steigenden Temperaturen, auch die Schneesituation. Eine künstliche Beschneiung war kein Thema. Deshalb fiel immer wieder auch eine ganze Saison mehr oder weniger aus. Trotzdem war die Anlage in Prebl die letzte ihrer Art. Andere sehr kleine Liftanlagen wie die in Preitenegg oder Aichberg haben schon vor Jahrzehnten aufgegegeben. "Errichtet wurde der Lift in Prebl schon im Jahre 1965 vom damaligen Wintersportverein Preblau/Prebl. Bei der technischen Umsetzung wurde der Verein entscheidend vom ehemaligen Forst- und Gutsverwalter des ,Preblauer Sauerbrunns‘ Otmar Seebacher unterstützt", erinnert sich Poinsitt.
Beliebter Nachtskilauf
Nachdem der Verein den Lift nicht mehr weiterbetreiben wollte, übernahm 1979 die Familie Poinsitt die Anlage. Seither ist der Lift, wenn es die Schneesituation erlaubt, durchgehend in Betrieb. Vor allem für Kinder und Anfänger war der relativ flache Hang ideal. Besonders reizvoll war der Nachtskilauf. Von Beginn leuchteten an den Liftstützen angebrachte Scheinwerfer die gesamte Abfahrt aus. Unterstützt wurde Johann Poinsitt bis zuletzt von Tochter Gerlinde, Sohn Herbert und Bruder Franz.


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