Mission "Mars One"
Günther Golob will zum Mars fliegen

Visionär: Der Lavanttaler Günther Golob kommt am 7. Februar nach St. Paul | Foto: Michael Schnabl
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  • Visionär: Der Lavanttaler Günther Golob kommt am 7. Februar nach St. Paul
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Der Lavanttaler Günther Golob ist als einziger Österreicher bei der Mission "Mars One" unter den Top 100-Bewerbern.

WOCHE: Sie wollen also die Erde verlassen, um mit 23 weiteren Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen eine Kolonie am Mars zu gründen. Was bitte treibt Sie an?
GÜNTHER GOLOB: Ein Kindheitstraum, die Neugierde sowie das Abenteuer. Mir ist bewusst, dass wir in einer sehr spannenden Zeit leben und dass wir Menschen bald eine interplanetarische Spezies werden. Das ist oder wird der größte Meilenstein der Menschheitsgeschichte.

Angenommen Sie schaffen es unter die 24 Teilnehmer: Dann fliegen Sie 2030 mit Mitte 50 ohne Rückflugticket zum Mars. Ihre Familie bleibt für immer ohne Sie auf der Erde zurück. Wie gehen Sie innerlich mit diesem Szenario um?
Hier muss ich kurz etwas richtig stellen. Sollte ich es in die Ausbildung mit 23 Kollegen schaffen, heißt das noch lange nicht, dass ich geeignet bin, Anfang der 2030er-Jahre einer der Ersten zu sein, der dieses Abenteuer bestreiten darf. Da kann noch sehr viel geschehen. Wer weiß, ob ich nächstes Jahr überhaupt noch bei dem Projekt dabei bin? Ich würde es mir wünschen.

Fürchten Sie sich überhaupt nicht vor dem Abschied? Schließlich müssten Sie bis zu Ihrem Tod am Mars leben.
Das ist kein Abschied, das ist der Startschuss in die Zukunft, in eine neue spannende Ära aller Menschen. Ich bin der Ansicht, wir sind länger tot als am Leben, deshalb sollten wir in dieser kurzen Lebenszeit unsere Träume verwirklichen, auf uns gegenseitig aufpassen und unseren Instinkten folgen. Unser Antrieb ist es, zu forschen, zu entdecken und zu erkunden. Das liegt in unserer Natur, sonst würden wir noch immer in der Höhle wohnen.

Wie lange dauert der Flug mit der Rakete?
Laut heutigem technischem Standard zirka sieben Monate. 2030 wird es aber wesentlich schneller funktionieren.

Als gestrandeter Astronaut kämpft Matt Damon im Film "Der Marsianer" in unwirtlicher Umgebung um das nackte Überleben. Wie können wir uns Ihr Leben als künftiger Mars-Bewohner vorstellen?
"Der Marsianer" ist ein toller Film, jedoch sehr viel Hollywood. Was ich den Lesern ans Herz legen kann, ist eine Serie, die nennt sich "Mars". In einer einzigartigen Mischung aus packendem Drama und Dokumentation präsentieren die Produzenten Brian Grazer und Ron Howard eine monumentale Serie, die ein großes und spannendes Anliegen verfolgt: Die Kolonisierung des Mars im Jahr 2032. Die zweite Staffel ist seit November verfügbar, hier wird das Leben der Kolonisten näher betrachtet sowie der Zwiespalt von Regierungen und Konzernen. Sehr spannend! Hier das Leben am Mars zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen.

Falls Sie oben dann doch einmal Heimweh bekommen: Können Sie vom Mars auf die Erde kommunizieren?
Ich habe eher Fernweh. Kommunikation mit Familie, Freunden und allen anderen auf der Erde ist ein sehr wichtiger psychischer Bestandteil der Mission.

Wie lange bereiten Sie sich eigentlich schon vor?

Ich habe mich im Februar 2013 für diese Mission beworben. Welche Hürden noch zu überwinden sind und was als Nächstes am Plan steht? Dazu möchte ich euch herzlichst am 7. Februar um 19 Uhr ins Rathaus St. Paul einladen. Das hier zu beschreiben würde zu lange dauern.

Unter dem Motto „My Way to Mars“ gastieren Sie am 7. Februar einen Tag lang in St. Paul. Am Vormittag werden Sie sich im nichtöffentlichen Rahmen in der Neuen Mittelschule (NMS) den Fragen der Schüler stellen. Was wollen Sie der Jugend mitgeben?
Ich freue mich schon sehr auf die NMS St. Paul, es ist mir immer wieder eine sehr große Freude, in einer Schule einen Auftritt zu haben. Die Faszination zum Thema Weltraum, Planeten, Technik und Science Fiction ist bei unseren Kindern enorm. Es ist egal, welche Interessen unsere jungen Menschen verfolgen, das Wichtigste ist, das sie ihre Träume eines Tages verwirklichen und diese nicht aus den Augen verlieren.

Welchen Bezug haben Sie als Wahl-Grazer noch zum Lavanttal?
Ich lebe seit 18 Jahren in Graz, weil ich in dieser Stadt meine Träume besser verwirklichen konnte. Das Lavanttal ist meine Heimat, da bin ich groß geworden und habe auch eine schöne Jugend verbracht. Ich habe noch immer einen sehr engen Bezug zu meiner Heimat, da sehr viele meiner Freunde hier leben, meine Kinder, meine Eltern sowie bald mein Enkerl.

Die Mission „Mars One“ wirft viele wissenschaftliche aber auch ethische Fragen auf. Darf man Astronauten mit dem Wissen, dass sie nicht auf die Erde zurückkehren können, aus Neugier auf den Mars schicken? Wie sehen Sie das?
Ja klar, auf alle Fälle, es ist jedem seine freie Entscheidung, ob man da mitfliegt oder nicht, ich kann mir auch den Beruf oder mein Hobby frei wählen. Die Frage der Ethik wurde auch schon zu Zeiten von Columbus heftig diskutiert, da wusste auch keiner ob man am Horizont runter fällt oder nie mehr zurück kehrt.

Sollten wir nicht zuerst die Probleme auf der Erde lösen, bevor wir zum Mars fliegen?
Das ist ein schöner Gedanke, aber das wird sich leider nicht spielen, solange auf unserer Erde Macht und Gier herrschen oder Politik sich mit Religion vermischt.

Wenn Ihr großer Traum nicht aufgeht: Werden Sie dann wieder Ihr Kunst-, Kultur- und Wissensmagazin „X-RockZ“ herausgeben? Oder liegt das weiterhin auf Eis?
Ich habe mir schon sehr viele Träume verwirklichen dürfen, eines war auch mein eigenes Magazin oder meine vorherige Musikagentur. In diesem Fall ist aber der Weg das Ziel. Was danach kommt, weiß ich nicht.

Interview: Petra Mörth
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Zur Person:

Name: Günther Golob
Geburtstag: 15. September 1975
Aufgewachsen: die ersten vier Jahre am Reisberg, danach in St. Andrä und Wolfsberg
Familienstand: ledig, drei Kinder, bald ein Enkelkind
Beruf: Diplomierter Projektleiter, Kommunikationstechniker und Bürokaufmann
Hobbys: Seine Leidenschaft ist die Musik
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Zur Sache:

"Mars One" strebt die menschliche Besiedlung des Planeten Mars an.
Über 200.000 Bewerber haben sich weltweit dafür beworben.
Anfang 2015 wurden 100 Personen für die Teilnahme an einem Mix aus Reality-Format und Astronauten-Training ausgewählt.
Ab 2031 soll es alle zwei Jahre einen Flug mit je vier Siedlern geben.
Diese leben in einer Mars-Station. Es gibt kein Rückflugticket.
Für das Projekt zeichnet ein niederländisches Unternehmen verantwortlich.

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