Wolfsberg im Wandel der Zeit
Hätten Sie diese Plätze erkannt?
Wie ein lebender Organismus ändern Städte permanent ihr Gesicht. Wolfsberg bildet da keine Ausnahme. Wir nehmen Sie mit auf eine fotografische Zeitreise.
Weiherplatz 189x
Das Bild entstand bereits vor 1895. Es zeigt den damals regelmäßig abgehaltenen Viehmarkt am Weiherplatz. Schon damals stand der Florianibrunnen wasserspendend an seinem heutigen bekannten Platz. Im Hintergrund erkennt man noch recht deutlich das Meßhäuschen einer Brückenwaage. Man erkennt auch das Gasthaus Bärenwirt (1950 abgerissen) und einen Teil der „Weyerkaserne“, an die das Mohren-Wirtshaus und die Weyer-Schmiede angeschlossen waren. Die k. k. Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg wurde im Jahr 1899 errichtet.
Südeinfahrt 1890
Gaslaternen beleuchteten einst die Südeinfahrt von Wolfsberg. Erst 1894 wurde dieses Straßenstück mit elektrischer Energie versorgt. Die Bäume der Kastanienallee wurden bereits 1773 gepflanzt. Sie wurden allerdings 1951 im Zuge einer Generalsanierung geschlägert, um dem zunehmenden Verkehr mehr Platz zu schaffen. Im selben Jahr wurde die Doppelhauptschule fertiggestellt und eröffnet. Der Stadtpark wurde schon 1886 angelegt und war eine Idee des Apothekers und Bürgermeisters Alois Huth. Zum 70. Geburtstag des Gönners (1900) wurde in diesem Park die Huth-Eiche gepflanzt.
Die Villa Swatek 1942/Offnerplatzl
1836 erwarb Alois Offner das Haus Nr. 158 am heutigen Offnerplatz, wo seit Jahrhunderten das Schwarzhafnergewerbe (Keramik) beheimatet war. 1868 ließ er einen Umbau vornehmen, das Haus erhielt zwei komplette Wohnungen und nach Westen hin eine Veranda. Nach Alois Offners Tod erbte seine Tochter Karoline Martinz die gesamten Liegenschaften und Betriebswerte. Sie wiederum übergab das Unternehmen 1896 an ihre Tochter Karoline Swatek, die das Haus Nr. 158 noch im selben Jahr zu einer Villa umbauen ließ, die völlig dem Geschmack der damaligen Zeit entsprach. Doch als man 1971 Platz für den Neubau eines Geschäftshauses der Firma J. M. Offner benötigte, musste die Villa diesem Plan geopfert werden.
Gasthaus Wiharnik 1902
1902 wurde das Haus in der Wiener Straße 125 durch Franz Wiharnik vom damaligen Besitzer Karl Roßbacher erworben und als Gasthof und Bäckerei bis zu seinem Tod geführt. Anschließend wurde der Gewerbebetrieb verpachtet. 1961 begann Dietmar Hecher in jenem Gebäude mit einer Bäckerei und Konditorei und eröffnete blad darauf auch ein Café. Ausgelöst durch einen Brand im Jänner 1971 wurde der Beschluss gefasst, das veraltete Haus durch einen der Zeit angepassten Neubau zu ersetzen. 1973 wurde das Hotel mit dem gewünschten Komfort eröffnet. Im angeschlossen wurden traditionsgemäß wieder ein Café und eine Bäckerei mit Konditorei
Über Werner Presser
Alle alten Fotos stammen aus den Büchern „Wolfsberg damals…“ sowie „Wolfsberg in alten und neuen Ansichten“ von Oberschulrat Werner Presser und wurden uns von seinem Sohn Heimo Presser dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Werner Presser wurde am 30. Juni 1940 geboren und von 1987 bis 2000 als Direktor der Volksschule 3 Wolfsberg tätig. Er veröffentlichte drei Bildbände mit historischen Fotos von Wolfsberg, die er sammelte und so ein enormes Archiv von geschichtlichem Wert aufbaute. Seine Buchveröffentlichungen sind heute begehrte Sammlerstücke. Werner Presser verstarb 2003.
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