Lavamünd: "Muttropfen" für die Florianijünger

Feuerwehrkommandant Hannes Kienberger nahm die 8.000 Euro-Spende von Direktor Werner Sternjak entgegen | Foto: Mörth
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  • Feuerwehrkommandant Hannes Kienberger nahm die 8.000 Euro-Spende von Direktor Werner Sternjak entgegen
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LAVAMÜND. Der 5. November 2012, der Tag an dem die Jahrhundertflut über Lavamünd hereinbrach, ging damals auch an den Schülern der Hauptschule, der heutigen Neuen Mittelschule, nicht spurlos vorüber. "Drau und Lavant waren schon sehr hoch, aber der Unterricht begann ganz normal", rekapitulierte der Direktor Werner Sternjak kürzlich in der Neuen Mittelschule (NMS) Lavamünd vor dem Bürgermeister Josef Ruthardt, dem Feuerwehrkommandanten Hannes Kienberger sowie weiteren Lavamünder Feuerwehrkameraden und allen Lavamünder NMS-Schülern das Ereignis. Die Schüler hatten sich an diesem Vormittag mit ihren Lehrern zur Übergabe einer Spende aus der Hilfsaktion "Muttropfen" an die Feuerwehr im Festsaal versammelt.
Von der Anhöhe der Schule aus verfolgten Schüler und Lehrer den Anstieg des Wassers in Lavamünd. "Man spürte auch hier etwas fernab in der Schule die Nervosität im Ort", schilderte Sternjak. Noch bevor das Hochwasser zu Mittag die 100-jährige Marke erreicht hatte, endete der Unterricht in der NMS Lavamünd um 10.30 Uhr. Im Zentrum von Lavamünd überflutete das Wasser nicht nur Keller, sondern auch viele Erdgeschosse. "Die Feuerwehr war im Markt, wo sich die Straße befindet, auf der heute Autos fahren, mit Booten unterwegs, um Menschen in Sicherheit zu bringen", fuhr der Direktor fort. Im Bereich des Drauspitzes mussten alle Häuser evakuiert werden, die Bewohner wurden unter der Obhut des Roten Kreuzes in der Volksschule untergebracht.

Hilfsprojekt entwickelt

Als am nächsten Tag die Aufräumarbeiten in Lavamünd begannen, stellten die Lehrer an der NMS Lavamünd erste Überlegungen für ein Hilfsprojekt an. "Unsere mittlerweile pensionierte Lehrerin Margit Meyer entwickelte mit einigen Kollegen das einfache Hilfsprojekt ,Muttropfen'. Das große Wasser, welches Lavamünd heimgesucht hat, bestand aus Tropfen, kleinen Tropfen", erklärte Sternjak, "Mut wollten wir der Bevölkerung geben. Mut zur Beseitigung der Schäden und Mut zum Wiederaufbau, Mut den Kopf nicht hängen zu lassen und mutig zur Tat zu schreiten." Bereits am zweiten Tag nach dem Hochwasser begannen die Schüler mit der Herstellung der ersten "Muttropfen".
"Mit dem händischen Zeichnen der 'Muttropfen' waren wir als Schule bald an unsere Grenzen gestoßen, eine Druckerei übernahm für uns die weitere Vervielfältigung der 'Muttropfen'", so der stolze Lavamünder NMS-Direktor, der auf die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Jugendrotkreuz verweist, wodurch die Muttropfen zusätzliche Gewichtung erfuhren. Durch den Verkauf der "Muttropfen" - wofür auch ein Spendenkonto eingerichtet wurde - lukrierten die Schüler 75.000 Euro für Hochwasseropfer. Die Neue Mittelschule Lavamünd hat sehr rasch geholfen, innerhalb eines Monats, bis zum 5. Dezember 2012, wurden, immer in Absprache mit der Marktgemeinde Lavamünd, 42.000 Euro an Betroffene übergeben. In den Folgemonaten gelangten die restlichen Spenden zur Übergabe.

Trockenschränke angekauft

"Zwei Beträge wurden für die Bevölkerung in der Allgemeinheit zurückbehalten", leitete der Direktor zur Scheckübergabe über. Als vom Hochwasser direkt betroffene Allgemeineinrichtung erhielt die Feuerwehr in Lavamünd nun eine Spende in der Höhe von 8.000 Euro überreicht. "Es erfüllt mich mit Stolz als Kommandant der Feuerwehr Lavamünd diesen namhaften Betrag entgegenzunehmen. Diese Aktion der 'Muttropfen' war sicherlich ein Meilenstein, der vielen betroffenen Bürgern in Lavamünd in dieser schweren Zeit geholfen hat, weiter Mut zu fassen, weiterzutun und nicht aufzugeben. Wir haben mit diesem Geld bereits im Rüsthaus entgegengenommene Trockenschränke für Feuerwehrbekleidung angekauft", bedankte sich der Feuerwehrkommandant Hannes Kienberger - und lud die gesamte Schule zu einem Feuerwehrtag im Frühjahr ein.

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