Polizeihunde
Zwei Lavanttaler und ihre Vierbeiner gegen das Verbrechen

- Der Wolfsberger Egon Muggi mit Waffen- und Sprengstoffspürhund Diego und die gebürtige St. Andräerin Christina Gutsche mit Personenspürhündin Oana.
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Oana – die einzige Personenspürhündin der Polizei in Kärnten – hat nur wenige Wochen nach ihrer Ausbildung bereits ein Menschenleben gerettet. Rund um die Uhr an ihrer Seite ist die gebürtige Lavanttalerin Christina Gutsche. Auch der Landesausbildungsleiter Egon Muggi lebt im Lavanttal.
KÄRNTEN. Für viel öffentliches Aufsehen sorgte Ende November der Fall einer Messerattacke in Klagenfurt, bei der es der Polizeidiensthündin Oana gelang, eine schwerverletzte Person nach nur 30 Minuten in einem Garten aufzuspüren. Sie rettete dem Mann vermutlich das Leben, denn dieser hatte mehrere lebensgefährliche Stichverletzungen erlitten und drohte zu verbluten.

- Bei Oana handelt es sich um eine holländische Schäferhündin.
- Foto: Privat
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Unzertrennlich
Ganz besonders stolz auf diese Leistung ist Hundeführerin Christina Gutsche (30), war es für sie doch der erste „große“ Einsatz seit dem Abschluss der Ausbildung zur Diensthundeführerin Mitte Oktober. Die gebürtige Lavanttalerin hat sich nach ihrer Matura an der HLW Wolfsberg bei der Polizei beworben und sammelte Berufserfahrung in Hainburg an der Donau sowie später in Sattendorf am Ossiacher See. „Ich wollte nie einen Job, bei dem ich jeden Tag das Gleiche mache“, berichtet Gutsche. Als sich vor drei Jahren die Gelegenheit bot, eine Ausbildung zur Diensthundeführerin zu absolvieren, musste die Tierfreundin nicht lange überlegen. „Einen ganz normalen Hund zu halten, ist mir aufgrund der 24-Stunden-Dienste nicht möglich. Er wäre zu lange allein. Der Diensthund ist hingegen rund um die Uhr mit mir zusammen“, erklärt Gutsche.

- Intensives Training ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Laufbahn als Polizeidiensthund.
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Dreijährige Ausbildung
Die holländische Schäferhündin Oana ist seit dem Welpenalter an der Seite ihrer Hundeführerin. Sie ist aktuell die einzige Personenspürhündin in Kärnten. Zwar gibt es im Bundesland 25 weitere Diensthunde, die in Klagenfurt (16) und Paternion (9) ihren Dienst versehen, diese haben jedoch ganz andere Talente, etwa das Auffinden von Suchtgift, Sprengstoff, Brandmitteln oder Bargeld. „Die Personensuche hat mich von Anfang an fasziniert“, mein Gutsche. „Die Hundenase ist so fein, dass sie Fährten sogar bis zu einer Woche nach einem Ereignis finden kann. Auch in belebten Gebieten wie Städten und Parks ist es einem gut ausgebildeten Hund möglich, einzelne Personen aufzufinden.“ Bis es so weit ist, müssen Hund und Hundeführer allerdings konsequent eine dreijährige Ausbildung durchlaufen, und auch danach steht ständiges Training auf der Tagesordnung. „Man ist nie ‚fertig‘“, stellt Gutsche klar.

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Hunderte Einsätze pro Jahr
Landesausbildungsleiter für Spürhunde ist der Wolfsberger Egon Muggi. Bereits seit 40 Jahren ist er Diensthundeführer, die Stelle als Ausbildungsleiter hat er vor vier Jahren angenommen. „Meine Aufgabe ist es, das Training und die Einsätze der Diensthunde in ganz Kärnten zu koordinieren“, berichtet der 57-Jährige. „Auch die Auswahl und den Ankauf der Hunde liegen in meiner Verantwortung. Am meisten zu tun haben in Kärnten mit Abstand die zehn Suchtgiftspürhunde (etwa 300 Einsätze pro Jahr), gefolgt von den vier Sprengstoffspürhunden (rund 100 Einsätze pro Jahr). Warum es bisher nur einen einzigen Personenspürhund gibt? „Die Ausbildung ist sehr intensiv und zeitaufwendig, zudem befindet sich diese Sparte bei der Polizei erst im Aufbau. In ganz Österreich gibt es nur etwa zehn Personenspürhunde. Wir planen aber, im Frühjahr einen zweiten Personenspürhund auszubilden“, so Muggi.
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