Theuermann vs. Primus
Kleinkrieg prägte erneut den Gemeinderat

Bgm. Hannes Primus (SPÖ), Stadträtin (FPÖ) | Foto: Privat
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Aufsichtsratbeschwerden, Anwaltsbriefe: Dass die Stimmung zwischen Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) und FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann nicht unbedingt eine freundschaftliche ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Mit der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde allerdings ein neuer Tiefpunkt erreicht.  Gemeindeabteilung wies Beschwerden gegen Primus ab.

WOLFSBERG. Die Sitzung begann mit der Reaktion der Gemeindeabteilung des Landes Kärnten auf eine von Theuermann gegen den Bürgermeister eingebrachte Aufsichtsratbeschwerde. Der Bürgermeister hätte sie in einer nicht öffentlichen Stadtratsitzung im September 2023 „lautstark beschimpft, verspottet und eines unehrenhaften Verhaltens beschuldigt“ – allerdings sei dies nicht protokolliert worden. Abgesehen davon warf Theuermann dem Bürgermeister Befangenheit in Hinblick auf den Schönsonntagmarkt vor, denn dessen Ehefrau Andrea Primus ist als Angestellte der Stadtwerke in der Funktion der Marktleiterin tätig und würde im Sinne des Bürgermeisters handeln, der zugleich Marktreferent ist.

Alle Vorwürfe abgewiesen

Mehr als eine halbe Stunde dauerte das Verlesen der Stellungnahme der Gemeindeaufsicht durch Amtsleiterin Barbara Köller. Am Ende stand fest: Sämtliche von Theuermann erhobenen Vorwürfe wurden abgewiesen. Es konnten weder Beschimpfungen noch Beleidigungen festgestellt werden, auch sei Primus in Hinblick auf den Schönsonntagmarkt nicht befangen, schließlich sei seine Frau Andrea lediglich Angestellte der Wolfsberger Stadtwerke, keine Geschäftsführerin oder Prokuristin. „Alle Punkte, die mir Stadträtin Isabella Theuermann vorgeworfen hat, wurden abgewiesen“, meinte Primus. "Eigentlich müsstest du dich bei mir entschuldigen", meinte er zu Theuermann, die dieser Aufforderung nicht nachkam.

Post vom Anwalt

Wer dachte, man könne damit wieder zur Tagesordnung übergehen, wurde schnell eines Besseren belehrt, denn auch im Folgenden musste sich der Gemeinderat mit einem Zwist zwischen Theuermann und Primus befassen. Diesmal ging es um Theuermanns Anwesenheitsquote bei den Stadtratssitzungen. Nachdem Primus und auch Vzbgm. Alexander Radl im Gemeinderat im vergangenen Dezember behauptet hatten, Theuermann würde bei 60 Prozent der Stadtratssitzungen fehlen, bekamen beide Post von Theuermanns Anwalt mit der Aufforderung, diese Aussage zu revidieren, ansonsten würde es zu gerichtlichen Schritten kommen.

"Nur bei Hälfte der Sitzungen dabei"

Primus ließ sich von dem Anwaltsbrief allerdings nicht beirren und präzisierte seine damaligen Aussagen: „Seit der letzten Sitzung im Dezember 2023 gab es sechs Stadtratssitzungen, wobei Theuermann nur bei zwei anwesend war. Das ergibt eine Abwesenheitsquote von zwei Dritteln. Im gesamten Jahr 2023 war Theuermann nur bei etwas mehr als der Hälfte der Sitzungen dabei“, sagte Primus.

"Bin zu 80 Prozent anwesend"

Daraufhin forderte Theuermann eine zehnminütige Unterbrechung der Sitzung für fraktionsinterne Beratungen. „Du missbrauchst den Gemeinderat, um Unwahrheiten über mich zu verbreiten“, warf sie dem Bürgermeister danach vor. Ihre Sicht der Dinge gab Theuermann am Morgen nach der Sitzung in einem Schreiben an die Medien wieder. Die Angaben des Bürgermeisters würden nur eine bestimmte Zeitspanne abdecken, in der sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Tatsächlich ist es so, dass ich in dieser Legislaturperiode über 80 Prozent Anwesenheit habe, welche Primus trotz Aufforderung mit keinem Wort erwähnt. Es muss offensichtlich einen besonderen Grund haben, dass Bürgermeister Primus ein kleines Zeitfenster von vier Monaten herauspickt und öffentlich zelebriert.“

"Menschlich enttäuscht"

Theuermann fordert Primus auf, ihre Anwesenheit im Stadtrat in der gesamten Legislaturperiode – nicht nur in einem bestimmten Zeitfenster – öffentlich zu machen. „Dass er jetzt genau auf diesen Zeitraum hinweist und diesen öffentlich bekannt macht, wo ich meine gesundheitlichen Herausforderungen hatte, trifft mich persönlich sehr und der Bürgermeister enttäuscht mich menschlich zutiefst“, so Theuermann.

Wer sich die Sitzung im Nachhinein ansehen will, klickt hier

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