Wolfsberg
Bgm. Primus muss sich Stammzellentherapie unterziehen
Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus informiert die Bevölkerung über seinen derzeitigen Gesundheitszustand. Ihm steht eine Knochmarktransplantation bevor.
WOLFSBERG. Wie Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus nach der gestrigen Gemeinderatssitzung verlautbarte, hat er nach einer gerade erst überstandenen schweren Lungenentzündung weiterhin mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: „Bei mir wurde das myelodysplastische Syndrom diagnostiziert, eine seltene Bluterkrankung, die nur vier von 100.000 Menschen ereilt“, berichtet Primus.
Kompletter Reset
Die gute Nachricht: Die Krankheit ist mithilfe einer Knochenmarkstammzellen-Transplantation heilbar: „Meine Schwester dient mir glücklicherweise als Spenderin“, berichtet der Bürgermeister, der aktuell auf einen Termin für die Stammzellentherapie in Graz wartet. „Ich denke, Mitte Juni wird es soweit sein. Ich erhalte dann eine Chemotherapie, die meine eigenen Stammzellen komplett abtötet. Parallel dazu werden die Stammzellen meiner Schwester transplantiert. Danach dauert es eine gewisse Zeit, bis mein Immunsystem wieder aufgebaut ist. Bei manchen ist das in ein paar Wochen soweit, es kann aber auch Monate dauern. Während dieser Zeit bin ich isoliert und darf nur Familienmitglieder sehen. Man kann sich den Prozess wie einen Reset des ganzen Körpers vorstellen“, so Primus.
Weiterhin bei der Arbeit
Bis der Termin für die Knochenmarkstammzellen-Transplantation vor der Tür steht, will Primus weiter im Amt bleiben: „Mir geht es relativ gut, ich bin daher nach wie vor als Bürgermeister tätig, führe auch Gespräche und gehe zu kleineren Veranstaltungen. Ich bitte aber um Verständnis, dass ich keine großen Veranstaltungen wie beispielsweise die bevorstehenden Maifeiern besuchen kann. Die Ärzte haben mir dringend davon abgeraten“, so Primus.
Zufällig draufgekommen
Auf die Erkrankung aufmerksam wurde man durch Zufall. „Im vergangenen Dezember konnte ich plötzlich meinen rechten Mundwinkel nicht mehr heben. Im LKH Wolfsberg hat man dann eine Gesichtsnervenentzündung diagnostiziert. Dabei wurde mir auch Blut abgenommen und die Analyse ergab, dass mein Thrombozytenwert nicht stimmte. So ist alles in Gang gekommen“, berichtet der Bürgermeister. Kurios: „Erst drei Monate zuvor hatte ich einen Gesundheitscheck bei meiner Hausärztin gemacht und alle Werte waren in Ordnung. Die Krankheit muss also zwischen September und Dezember aufgetreten sein.“ Sein Wunsch sei es, so schnell wie möglich wieder zu 100 Prozent fit zu sein: „Je schneller, desto besser“, so Primus abschließend.
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