Im Kampf gegen die Einsamkeit
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Rotkreuz-Besuchsdienstes arbeiten derzeit unter erschwerten Bedingungen.
Nicht jeder hat das Glück, in schweren Zeiten bei seinen Liebsten sein zu können. Für diese Menschen gibt es den Besuchsdienst des Roten Kreuzes. Im Bezirk Wolfsberg verbringen 20 ehrenamtliche Mitarbeiter Zeit mit Menschen, die keine oder nur wenige Bezugspersonen haben. „Oft sind das Leute in Pflegeeinrichtungen, aber auch solche, die zuhause wohnen und keine Angehörigen mehr haben“, erklärt Elfriede Reichwald, die die Leitung des Besuchsdienstes in Wolfsberg im September von Christa Sumper übernommen hat. Sie selbst war beruflich als Pflegeassistentin tätig: „In diesem Beruf hat man wenig Zeit, den Menschen länger zuzuhören. Darum freue ich mich, dies jetzt in dieser Tätigkeit nachholen zu können.“
SchwierigeLage
Normalerweise besuchen die Ehrenamtlichen ihre Klienten zuhause oder im Pflegeheim, um mit ihnen Zeit zu verbringen, etwa beim Kartenspielen, Geschichten vorlesen oder einfach nur, um gemeinsam zu reden. Weil zahlreiche Klienten allerdings in die Covid-19-Risikogruppe fallen, sind derzeit nur Telefonate oder Treffen mit Abstand im Freien möglich. Auch kleinere Besorgungen werden mit kontaktloser Übergabe erledigt. Man hofft auf eine baldige Normalisierung der Lage, um auch jene Menschen wieder besuchen zu können, für die Telefonate oder Aktivitäten im Freien nicht möglich sind. Auch die Teamtreffen, die unter normalen Umständen alle drei Monate beim Café Eberhard in Wolfsberg stattfinden, müssen derzeit entfallen, da hilft die interne Whatsapp-Gruppe beim Besprechen organisatorischer Angelegenheiten.
Ehrenamtliche gesucht
Die Nachfrage ist groß: „Aktuell haben wir vier Klienten auf der Warteliste, für sich bisher noch kein Betreuer gefunden hat“, sagt die Leiterin. Wer sich vorstellen kann, auf diese Weise Gutes zu tun, kann sich gerne bei der Rotkreuz-Bezirksstelle Wolfsberg unter 050 9144 1500 melden. Um beim Besuchsdienst mitzumachen braucht man außer Liebe zum Menschen keine besonderen Voraussetzungen, ein aktueller Erste-Hilfe-Kurs wäre aber von Vorteil.
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