7. Teil des Weges der Erinnerung eröffnet
Am 13. Mai trafen sich Angehörige vom Nazi-Regime verschleppter und ermordeter Juden aus aller Welt zu einer Gedenkfeier und der Eröffnung des 7. Teils des Weges der Erinnerung in der Leopoldstadt.
Elisabeth Ben David-Hindler vom "Verein Steine der Erinnerung": "Diese Menschen teilen eines: Ihre Trauer um die Verstorbenen, aber auch ein Schicksal, das eine besondere Würdigung verdient." Wie u.a. Jackie Young, geb. Jonas Spiegel, der seine Mutter Elsa Spiegel nie gekannt hat. Sie hat ihn als Baby in ein jüdisches Waisenhaus gegeben, ehe sie nach Maly Trostinec deportiert wurde. Er wurde mit den anderen Waisen nach Theresienstadt deportiert und überlebte. In England adoptiert, erfuhr er vom Schicksal seiner Mutter erst, als er heiraten wollte und seine Papiere brauchte. Er setzte Steine für seine Mutter und seinen Großvater. Eine ähnliche Geschichte hat Kurt Gutfreund, der mit seiner Mutter im Alter von fünf Jahren nach Theresienstadt deportiert wurde. Sein Vater und seine Großeltern wurden ermordet. Ronald Schönberg und Barbara Schönberg, Sohn bzw. Schwiegertochter von Arnold Schönberg, kamen anlässlich der Steinsetzung für ihre Großeltern - der Großvater Siegmund Zeisl war Besitzer des ehemaligen Cafés Tegetthoff in der Heinestraße 42 – und zur Präsentation eines Films von Herbert Krill über ihren Vater, den Komponisten Erich Zeisl.
Die Steine der Erinnerung sind Denkmäler
"Wir wollen den Menschen ihre Namen zurückgeben und den Familien einen Platz an der Stelle, wo ihre Angehörigen zuletzt gelebt haben. Einen symbolischen Grabstein, ein Denkmal setzen", so Initiatorin und Organisatorin Elisabeth Ben David-Hindler bei ihrer Ansprache. Und Bezirksvorsteher Gerhard Kubik ergänzte: "Der Bezirk und sein öffentlicher Raum hat sich durch die Steine der Erinnerung positiv verändert." Mit dem 7. Teil des Weges der Erinnerung kamen jetzt 15 neue Steine dazu. Aktuell befinden sich 150 Stationen in der Leopoldstadt.
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