19., 20. und 2. Bezirk
Warten beim 11A – kaum Probleme laut Wiener Linien
Für eine Busfahrt mit der Linie 11A braucht es starke Nerven und Geduld. Lange Intervalle, Gedränge bei Haltestellen und in Bussen, sowie fehlerhafte Infos bei den digitalen Anzeigen werden gemeldet. Die BezirksZeitung hat bei den Wiener Linien nachgefragt, warum das so ist.
WIEN/DÖBLING/BRIGITTENAU/LEOPOLDSTADT. Was verbindet sowohl Döbling, die Brigittenau als auch die Leopoldstadt? Ein Blick auf die Öffi-Routen zeigt es: Die Buslinie 11A. Sie ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen entlang der Donau, führt vom Bahnhof Heiligenstadt über die Knotenpunkte Friedrich-Engels-Platz, Handelskai und Vorgartenstraße bis zum Ernst Happel Stadion.
Auch entstehen entlang der Route große Wohnprojekte, wie in der Döblinger Muthgasse und am Brigittenauer Nordwestbahnhof. In der Leopoldstadt sind Zehntausende Mieter ins Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof gezogen. Viele Grätzlbewohnerinnen und -bewohner wundern sich jedoch über die fehlende Pünktlichkeit und Effizienz des 11A.
Wenn der Bus nicht kommt
"Was für ein unglaubliches Chaos, dieser Bus ist der reinste Witz", meint Max L. und deutet beim Lokalaugenschein mit der BezirksZeitung auf die Anzeigetafel bei der Station Holubstraße. Es ist ein Beispiel für das Tohuwabohu: Max L. war auf dem Weg vom 2. Bezirk zum Vienna-Match im 19. Bezirk. Nachdem er zehn Minuten auf den 11A gewartet hatte, stand auf der digitalen Anzeige die Ankunftszeit mit "0" Minuten.
Bus kam keiner, dafür eine neue Wartezeit: "9" Minuten. Genervt bestellte er sich ein teures Taxi, um rechtzeitig beim Ankick auf der Hohen Warte zu sein. Am Heimweg von der Station Heiligenstadt wieder das gleiche Problem, nur in die Gegenrichtung. Auf der Anzeige stand "0", vom 11A aber keine Spur.
Probleme gäbe es laut Max L. öfters, deswegen hat sich die BezirksZeitung die Linie über einen längeren Zeitraum angesehen. Das Fazit: Wer hier fährt, braucht Nerven wie Drahtseile und ein ausgeklügeltes Zeitmanagement.
Wenn der Bus gleich zwei Mal kommt
Zur Entlastung fährt im südlichen Teil der Strecke auch der 11B zwischen Friedrich-Engels-Platz und Hillerstraße. Dennoch sind die Busse oft gesteckt voll und das nicht nur zu den Stoßzeiten. Blöd auch, wenn 11A und 11B regelmäßig direkt hintereinander eintrudeln. Gedränge an den Haltestellen inklusive. Auch die Intervallführung verwundert: Untertags sind Wartezeiten von 10 bis 15 Minuten keine Seltenheit.
Aber warum ist das so? Die BezirksZeitung hat beim Öffi-Unternehmen nachgefragt: "Auch die Wiener Linien spüren die Corona-Sommerwelle, die zu erhöhten Krankenständen führt", erklärt Sprecherin Carina Novy. Aufgrund der Urlaubszeit könne man kurzfristige Ausfälle weniger gut abfedern.
"99 Prozent aller Fahrten sind wie geplant. Nur vereinzelt komme es zu längeren Intervallen", so Novy. Dabei würden die Intervalle auch von Faktoren abhängen, auf die man keinen Einfluss habe, wie Verkehrsüberlastung, falsch geparkte Autos oder Unfälle. "Auch Defekte am Fahrzeug können vorkommen. Diese Störungen können auf jeder Linie auftreten." Dennoch entspreche der Betrieb dem Fahrgastaufkommen. Dies werde kontinuierlich gemessen und evaluiert. Wiener-Linien-Sprecherin Novy versichert: "Wir behalten die Entwicklung im Auge."
Infos zur Verbindung, Fahrpläne und aktuelle Verzögerungen auf der Route findest du auf www.wienerlinien.at
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