Art Junkie trifft Strizzi im Kunstraum Kaeshmaesh
Der junge Verein Kaeshmaesh will mit junger Kunst frischen Wind ins Stuwergrätzel bringen.
LEOPOLDSTADT. Nach vielen Arbeitsstunden eröffnete der Kunstraum „Kaeshmaesh“ in der Ennsgasse 20 vor zwei Jahren mit der ersten Ausstellung seine Türen. „Von den Böden über die Wände musste hier vorher viel getan werden“, erinnert sich Teresa Schneider, eine der Mitgründerinnen des Vereins, zurück: „Im Prinzip haben wir den ganzen Raum neugestaltet, eine Bar hineingebaut und vieles mehr."
Mit Erfolg: Wenn man sich heute in dem Raum umsieht, kann man sich kaum mehr vorstellen, dass hier früher einmal ein Bettdeckengeschäft gewesen sein soll. „Wir haben uns das Stuwerviertel ausgesucht, weil es hier sonst nicht sehr viel gibt“, meint Emanuel Ehgartner, der den Verein ebenfalls mitgegründet hat. Das Ziel war es somit, Kunst ins Grätzel zu bringen und Künstlern abseits des etablierten Marktes einen Raum zu bieten. Besucht wird das Kaeshmaesh hauptsächlich von jungen Menschen, aber auch ältere Leute aus dem Grätzel kommen regelmäßig vorbei. „Die Stammgäste sind eigentlich fast alle Nachbarn“, erzählt Schneider.
Kaeshmaesh verbindet
Das Kaeshmaesh veranstaltet neben wechselnden Ausstellungen auch Konzerte, Lesungen, Talks, Performances und Filmscreenings. „Mittlerweile bekommen wir so viele Bewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern, dass es schwierig ist, alle in einem Jahr unterzubringen“, erzählt Schneider. Die Entscheidung, wer im Kaeshmaesh ausstellen darf, trifft das Kollektiv gemeinsam. Derzeit besteht der Verein aus sieben Personen, die ihre Zeit ehrenamtlich in das Projekt stecken – erhalten können sie sich durch Spenden.
Das Kaeshmaesh versteht sich als „unabhängiger und gemeinnütziger Verein, der nicht von Institutionen beeinflusst wird“. Das findet bei vielen Kunstschaffenden Anklang, so auch bei der Band „Gretzky“, die bei der Zwei-Jahresfeier auftritt. Dabei gehören sie selbst auch schon zur Erfolgsgeschichte des Vereins dazu: „Es gäbe uns gar nicht ohne das Kaeshmaesh“, sagt Peter Pichler und erzählt, dass er und seine Partnerin Elke Bitter sich letzten Herbst hier kennengelernt haben. Seitdem treten sie gemeinsam auf.
Derzeit unterstützt der Verein auch das Projekt „Gekreuzte Geschichten“ am Mexikoplatz, das an die Machtübernahme der Nazis in Österreich im Jahr 1938 erinnern soll – und daran, dass Mexiko als eines der weniger Länder dagegen protestiert hat. Das Kaeshmaesh wird dabei als Raum für Gesprächsrunden genutzt.
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