Scholzgasse: Autofahrer werden abkassiert
Wegen einer Baustelle an der Oberen Augartenstraße ist Schrägparken in der Scholzgasse plötzlich strafbar.
LEOPOLDSTADT. "Ich wohne mit meiner Familie seit zwölf Jahren in der Scholzgasse. Die Schrägparker auf der rechten Straßenseite haben hier schon immer so geparkt, ohne dass jemand gestraft worden wäre", sagt Anrainer Christian Göttlich. Durch die Baustelle am Ende der Gasse seien im Umfeld zahlreiche Parkplätze verloren gegangen. Ersatzparkplätze gebe es im ganzen Viertel keine. "Würde man jetzt auch noch entlang der Fahrbahn parken müssen, wäre das eine Katastrophe", so Göttlich.
Auslöser für das strenge Einschreiten der Exekutive gegen die Schrägparker ohne entsprechende Bodenmarkierungen war "offensichtlich die Behinderung eines der großen #+Abbruch-Lkws der Baufirma durch ein schräggeparktes Auto", so der Anrainer. Ab dem Zeitpunkt wurde das Schrägparken in der Scholzgasse teuer. Es hagelte Anzeigen und Autos wurden abgeschleppt. Anrainer Göttlich kontaktierte daraufhin die Magistratsabteilung 46 für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten – ohne Erfolg. Auch die Facebook-Gruppe "Scholzgasse Parken" wurde ins Leben gerufen.
Rechtssicherheit gefordert
Benamin Ramceski, Bauleiter der Firma PORR, dazu: „Grundsätzlich war das Schrägparken gemäß Straßenverkehrsordnung auf der rechten Seite der Scholzgasse nicht erlaubt, es wurde nur geduldet. Durch die mit der Baustelle verbundene Logistik wurden entsprechende Maßnahmen zur Einhaltung der Längsparkordnung gesetzt." Aufgrund massiver Anrainerbeschwerden wurde nach einer Lösung gesucht.
Schrägparken bald erlaubt
Das Ergebnis: Das 30-Grad-Schrägparken wird künftig offiziell erlaubt sein. Sobald der gültige Bescheid vorliegt, werden die notwendigen Bodenmarkierungen angebracht. "Die Kosten dafür übernimmt die PORR freiwillig, da es uns ein Anliegen ist, den Anrainern bei all unseren Baustellen nach Möglichkeit entgegenzukommen. Ende Februar 2018 soll dann die Wohnhausanlage 'Wohnen am Augarten' fertiggestellt sein“, so Ramceski. Grünes Licht gibt es auch seitens der MA 46. "Es werden dort in den nächsten zwei Wochen die gesetzlich vorgeschriebenen Bodenmarkierungen für das erlaubte Schrägparken angebracht", so Christian Schwarz von der MA 46. Wichtige Zusatzinfo: Die derzeit dort befindlichen Bodenmarkierungen mit der Aufschrift "2,60 Meter" seien illegal und damit kein Schutz gegen das Gestraftwerden.
Scholzgasse im Visier
Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger zu der Situation in der Gasse: "Es ist wichtig, dass die Markierung rasch kommt. Nach Ende der Baustelle werden wir uns die Scholzgasse nochmals ansehen und entscheiden, welche verkehrsorganisatorischen Maßnahmen dort langfristig sinnvoll sind."
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