Buchrezension: Bedrohung von Simon Kernick
"Bedrohung" ist ein durchschnittlich spannender Krimi, den man sich verfilmt im Hauptabendprogramm auf VOX oder Kabel 1 vorstellen kann: viele Explosionen, wenig Zeit zum Nachdenken und eine aufgewärmte Romanze - oder zwei.
Im Vordergrund der Geschichte steht eine Anschlagsserie in London, die von den Detectives Bolt und Boyd aufgeklärt werden soll. Fast die gesamte Handlung findet innerhalb von 12 Stunden statt - exakt die Zeit, die der Polizei von den unbekannten Terroristen eingeräumt wurde. Die Story selbst ist flüssig erzählt, darf aber zu keiner Zeit hinterfragt werden. So meint der ermittelnde Detective Bolt zunächst: "...selbst wenn es ihm gelänge, Cain... zu identifizieren, brachte ihn das nicht wirklich weiter", um ( zwei Seiten später) im selben Gespräch zu sagen: "Das Wichtigste ist, Cain zu identifizieren." Wenn das kein überzeugender Grund ist, einen alten Freund in den sicheren Tod zu schicken.
Mir ist auch nicht klar, wozu man "Ohren wie ein Falke" braucht, oder wieso die Gangster einen "Volvo C60" fahren, den man nicht kaufen kann, weil er (bis heute) nicht gebaut wurde. Kampfszenen gibt es haufenweise, aber auch hier sollte man schnell weiterlesen und nicht zu lange nachdenken. Besonders erwähnenswert ist das Gemetzel zwischen zwei 2 Popelgangstern und 12 Jungs einer Polizeieskorte. Lektorat und Übersetzung sind durchschnittlich und passen damit gut zur Story.
Fazit: Wer eine leicht zu lesende, schnelle Story sucht, könnte mit diesem Buch viel Freude haben. Wer hingegen auf das Vorwort reinfällt und sich einen smarten Thriller mit guter Recherche und Insiderwissen (Terrorbekämpfung, Spezialeinheiten der britischen Polizei etc.) erhofft, erwartet von diesem Ballabumm-Krachkawumm-Spektakel à la RTL-Autobahnpolizei leider deutlich zu viel.
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