Angst vor Wahrheit – Oder bequeme Lüge?
Wenn wir davon ausgehen, dass unsere aktuelle Lebenssituation ein Spiegel unserer tiefst-inneren Wahrheit ist – welche dunklen Flecken würden bei uns sichtbar werden, wenn wir sie beleuchten?
Abwehrhaltung, Leugnung, Verdrängung, Selbstüberschätzung, sich in der Opferrolle sehen, sich keine Blöße geben wollen, auf das Bauchgefühl hören (= Gewohnheit/Komfortzone) zählen zur Angst und der Weigerung die Verantwortung für sich zu übernehmen, denn sonst würde man erkennen, was man an sich selbst die ganze Zeit nicht wahrnehmen wollte.
Wir wissen, dass im Namen der Wahrheit Menschen befreit, aus der Geschichte bedeutende Theorien entwickelt und nicht mehr wegzudenkende Schriften und Bücher verfasst wurden.
Zugleich aber wurden und werden Menschen im Namen der Wahrheit nach wie vor für Kriege und Verbrechen missbraucht und in die Irre geführt.
Doch fängt Wahrheit nicht immer mit uns selber an?
Alles in unserem Leben, ob Erkenntnis oder Lüge, ob Erfolg oder Misserfolg ist abhängig davon, welche Entscheidungen wir treffen und ob diese Wahl aus einer inneren Präsenz heraus getroffen wurde. Daher ist es von großer Bedeutung, dass wir uns unserer inneren Wahrheit bewusst und aktiv mit unserem Körper und Seele in der Gegenwart verbunden sind.
Der amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt[1] sagt: „Wir brauchen die Wahrheit nicht nur um zu verstehen, wie wir gut leben sollen, sondern auch um zu wissen, wie wir überhaupt überleben können.“
Was ist die Wahrheit
„Was ist die Wahrheit“[2] sagte schon Pontius Pilatus abschätzig zu Jesus bei der Verhandlung vor seiner Kreuzigung. Jesus hatte ihm zuvor geantwortet, dass er ein König sei, der auf die Welt gekommen ist, um Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Pilatus aber wollte der Wahrheit nicht näher kommen.
Vielleicht ahnte er, dass es sein bisheriges Leben in Frage stellen würde, wenn er sich auf die Worte Jesu eingelassen hätte. Die Wahrheit hätte sein Leben erhellt und alle dunklen Flecke sichtbar gemacht.
Und um es noch in ein anderes Bild zu bringen: so wie die Sonne die Quelle von Energie und von Leben für jedes Lebewesen auf der Erde ist, so könnte es ohne ihr Licht nichts Lebendiges geben. Das Licht ist lebensnotwendig für uns alle. Daher könnte man das Licht der Sonne auch mit der göttlichen Liebe und Wahrheit vergleichen, die fortwährend in jedem Lebewesen lebt. Wir könnten uns daher fragen, wie weit haben wir uns von der Liebe und Wahrheit für uns selber entfernt?
Sobald wir uns wieder für die Wahrheit entscheiden und anfangen sie zu erhellen, sagen wir „Ja“ zu uns – „Ja“ zum Leben!
Doch so wie Pilatus das Licht der Wahrheit fürchtete, so scheuen sich auch heute noch viele Menschen davor und glauben damit jegliche Verantwortung von sich weisen zu können. Sie halten ihren Fokus weiterhin auf äußere Umstände, die für das eigene Leben verantwortlich gemacht werden.
Daher wollen wir unsere Aufmerksamkeit mutig genau dorthin legen, wo es unangenehm wird: nämlich zur Wahrheit in uns und unserer ureigensten Selbstverantwortung.
In welcher bequemen Lebenslüge leben wir?
Wenn wir davon ausgehen, dass unsere aktuelle Lebenssituation ein Spiegel unserer tiefst-inneren Wahrheit ist – welche dunklen Flecken würden bei uns sichtbar werden, wenn wir sie beleuchten?
Würden sie uns das Ergebnis unserer bisher getroffenen Entscheidungen aufzeigen? Würden unsere wahren Gedanken und Gefühle sichtbar werden und wie wir mit uns selbst und damit auch mit allen anderen umgehen? In welcher bequemen „Lebenslüge“ leben wir eigentlich?
Wie fühlt sich das an, wenn du über diese Fragen reflektierst? Was könnte sich bei dir zeigen, wenn du ehrlich mit dir bist? Welche Gedanken und Gefühle stellen sich dabei ein? Unterstützen sie einen Wahrheitsprozess oder macht sich Widerstand breit?
Hast du Angst vor dem, was sich aus deinem Unbewussten offenbaren könnte, wenn es dir damit zeigt, wie genau du verantwortlich für dein Leben bist?
Oder würdest du gerne wissen, was deine Wahrheit ist, um wieder aktiv und freudevoll dein Leben gestalten zu können?
Angst – Eine Lebensverweigerung
Menschen mögen im Allgemeinen keine Veränderung, da sie nicht auf Gewohntes verzichten wollen und das hat einen Grund. Um sich verändern zu können, müssten sie eine vorübergehende Unsicherheit oder die Angst zu Versagen oder „Ent-täuscht“ zu werden in Kauf nehmen.
„Versagen“ ist die Angst vermeintlich nichts im Leben erreichen zu können und vor allem an den eigenen Erwartungen zu scheitern, wohin gegen „Ent-täuscht“ zu werden bedeuten würde, aus seiner Täuschung (Lebenslüge) hinaus gerissen zu werden. Beides ist ein unangenehmes Gefühl, das nicht gespürt werden will.
Die Angst verbirgt sich in unterschiedlichen Handlungsweisen. Unter anderem zeigt sie sich darin, dass wir Entscheidungen treffen, die uns fest in unserer Komfortzone halten – denn wer weiß, was alles passieren könnte, wenn wir einen einzigen Schritt heraus machten?
Die Komfortzone ist unser geschützter Raum, indem uns nichts passieren kann, hier haben wir alles unter Kontrolle, es ist bequem und wir müssen keinerlei Anstrengungen unternehmen. In der Komfortzone ruhen wir uns aus, pflegen und hegen das „Alte“, unsere Gewohnheiten und Rituale und fühlen uns wohl. Hier herrscht Stillstand – keine Entwicklung, wir sind in der Flexibilität eingeschränkt.
Die Komfortzone endet jedoch prompt dort, wo wir uns anstrengen oder überwinden müssen und es nicht mehr bequem ist. Alles, was für uns neu und unerwartet eintrifft, liegt außerhalb unserer Komfortzone und das verursacht oftmals ein diffuses nicht greifbares ängstliches Gefühl. Es fühlt sich anders an, als zum Beispiel beim Fallschirmspringen, wo kurz vor dem Sprung ein klares und deutliches Gefühl von Angst fühlbar sein kann. Und diese Angst vor dem Neuen, vor dem, was wir nicht kennen, womit wir nicht rechnen, diese Angst lässt unser Leben zu einem Lügengefängnis werden.
»Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle.
Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.«
Ingmar Bergman
Stress und Ignoranz sind ein ungesunder Lebensstil
Wollen wir doch mal der Angst auf die Schliche kommen, indem wir mit anderen Augen darauf schauen. Ein aktuelles Symptom unserer Zeit ist Stress und die damit zusammenhängende nicht erfüllbare eigene Erwartungshaltung.
Jeder hat schon mal Druck erlebt, die volle Leistung zu erbringen sei es im Studium, am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft, finanziell usw. Häufig sind Frauen davon betroffen verschiedene Rollen unter einen Hut zu bringen: eine gute Mutter, eine gute Partnerin, erfolgreich im Beruf zu sein. Die gefühlte Verantwortlichkeit allen Rollen gerecht zu werden, fördert die unterschwellige Angst und negative Selbstgespräche bereiten diesen Ängsten einen fruchtbaren Boden im Alltag.
Fast alle von uns ignorieren das Gefühl der latent vorhandenen Ängste und versuchen die wahrgenommenen Symptome mit Kurzurlauben oder Wellnessbehandlungen einen Ausgleich zu schaffen oder halten sie weiterhin unterdrückt, indem zu Alkohol, Kaffee, ungesundem Essen, Überarbeitung, Drogen, Tabletten etc. gegriffen wird. Diese Ausgleichshandlungen dienen aber letztendlich dazu, nicht in die eigene Präsenz, in das wahre Sein zu kommen, sondern ausschließlich um sich zu betäuben.
»Blinder als blind ist der Ängstliche.«
Max Frisch
Sonst würde man erkennen, was man die ganze Zeit nicht wahrnehmen wollte
Abwehrhaltung, Leugnung, Verdräng-ung, Selbstüberschätzung,
sich in der Opferrolle sehen, sich keine Blöße geben wollen,
auf das Bauchgefühl hören ( = Gewohnheit / Komfortzone)
zählen zur Angst und der Weigerung Verantwortung für sich
zu übernehmen, denn sonst würde man erkennen, was man an sich selbst die ganze Zeit nicht wahrnehmen wollte.
Angst ist ein Mittel zum Zweck, wir bedienen uns der Angst, die sich in verschiedensten Ausreden bemerkbar macht, um in der bequemen Komfortzone der Lüge bleiben zu können. Mit Angst und deren Verhaltensäußerungen entziehen wir uns gekonnt der eigenen Verantwortung, der eigenen Entwicklung und im Endeffekt der Selbstliebe.
Eine der häufigsten Ursachen der Lüge ist Angst und die weitest verbreitete Lüge ist die Selbstlüge. Ein Leben in der Selbstlüge hält uns gefangen, klein und kraftlos. Alle Anstrengungen im Leben voran zu kommen werden fruchtlos bleiben und nicht den gewünschten Erfolg haben. Welche Angst ist deine Lebenslüge?
Bereit für die eigene Wahrheit. Bereit für ein kraftvolles und authentisches Leben!
Sind wir bereit uns der eigenen Wahrheit zu stellen oder tun wir lieber alles andere, um weiterhin zu vermeiden und in unserer bequemen „Lebens-Lüge-Komfortzone“ zu bleiben – die in Wahrheit alles andere als bequem ist, wenn wir ehrlich auf unsere Lebensumstände schauen.
Unabhängig davon, was uns die verschiedenen sabotierenden „inneren Stimmen“ einflüstern… Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn wir uns unserer inneren Wahrheit stellen?
Folgendes könnte eintreten:
• Wir würden klar erkennen, welche Strategien wir fahren, um weiterhin nicht in Liebe mit uns selber verbunden zu sein.
• Wir könnten erleben, dass es tatsächlich unsere eigene Entscheidung ist in Angst zu leben, um das verborgen zu halten, was wir nicht fühlen wollen.
• Wir würden uns bewusst werden, dass wir es selber sind, der die Angst wählt, die uns betäubt und ablenkt von dem, was wir bereits bewusst in unserem Leben wahrnehmen können, um uns unter keinen Umständen damit auseinander setzen zu müssen.
• Indem wir uns der inneren Wahrheit stellen und sie in Liebe beleuchten erlangen wir Klarheit über uns selbst und können aus dem Kreislauf der uns begrenzenden Verhaltensweisen aussteigen.
• Dieser Schritt, der klein wirken mag, ist in Wirklichkeit ein existentieller für uns selbst. Wir erhalten damit unsere ureigenste Kraft zurück und können Entscheidungen wieder aus der Ebene der wahren inneren Verbindung treffen.
• Wir finden mehr und mehr in unsere Präsenz zurück, indem wir unser Leben neu ergreifen und neu gestalten. Wir fühlen die Lebendigkeit, Leichtigkeit und Freiheit, die einem wahrhaftigen Leben zugrunde liegt.
• Es eröffnen sich neue Perspektiven und damit neue Möglichkeiten – Das Wunder der Wahrheit kann geschehen.
Die Zeit in der bequemen „Lügen-Komfortzone“ zu verweilen war nun lange genug – warte nicht länger und sage „Ja“ zu dir und „Ja“ zum Leben!
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Sonja Mlineritsch
Inner Speech Revelations® - Enthüllungen der inneren Sprache
1230 Wien
Quellenverzeichnis:
1) Harry G. Frankfurt, Über Die Wahrheit, München: Carl Hanser, 2007, S. 36–37
2) Johannes Evangelium (18, 38) Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.
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