Liesings Reality-Star
Antonio Šošić' Leben vor und hinter der Kamera
Mit der ersten Staffel der deutschen Reality Dating-Show "Prince Charming" ist der Liesinger Antonio Šošić bekannt geworden. Über die Bildschirme der Österreicher geistert er allerdings schon länger, und auch hinter der Kamera ist er als Redakteur tätig. Was dem 29-Jährigen an der Fernsehwelt so gefällt, verrät er der BezirksZeitung.
WIEN/LIESING. Als 2019 mit dem "RTL"-Format "Prince Charming" die erste Dating-Show für queere Männer via Stream in den deutschsprachigen Raum kam, war der Liesinger Antonio Šošić sofort zur Stelle. Denn diesen Meilenstein wollte er live miterleben. 2020 konnte man "Prince Charming" dann auch zum ersten Mal im Fernsehen bewundern.
Sein eigenes erstes Mal im Fernsehen hat Šošić schon lange hinter sich. Angefangen hat alles mit einer Komparsenrolle: "Meine Mutter hat 2013 in der Zeitung eine Anzeige gesehen und ich bin da dann einfach hingegangen", erzählt er. Sein erster Statistenjob war eine kleine Rolle in der "ORF"-Serie "CopStories". Der damals 20-Jährige merkte daraufhin, dass es ihm sehr viel Spaß machte, vor der Kamera zu stehen. So folgten mehr Statistenrollen.
Seine erste kleine Sprechrolle hatte Šošić 2015 in der "ATV"-Serie "Wien Tag und Nacht". Es folgte eine ruhigere Zeit, bis er 2018 begann, im Rahmen des "Puls4"-Magazins "Café Puls" mit einer Freundin Produkte zu testen. "Das war super lustig, wir haben Sachen getestet wie Gummibären-Maker oder Eier in der Mikrowelle. Natürlich haben wir nie die Bedienungsanleitung gelesen", lacht er. Ein Jahr verbrachte Šošić bei "Café Puls", bevor er 2019 mit "Prince Charming" seinen Durchbruch im deutschsprachigen Fernsehen hatte.
Boys, Boys, Boys
Obwohl nach drei Episoden klar war, dass der "Prince Charming" nicht Šošić' Traumprinz war, schätzt er die Zeit, die er am Set verbracht hat, sehr. Denn auch, wenn es bei dem "Bachelor"-ähnlichen Format für die große Liebe nicht gereicht hat, hat er doch einige Freundschaften geschlossen und viel erlebt. Auch den großen Schritt, den das Format für die Community darstellte, schätzt der heute 29-Jährige: "Ich hab das Gefühl, dass mit ´Prince Charming´ was für die Community ins Laufen gekommen ist".
Und tatsächlich war 2021 das nächste queere Dating-Format auf "RTL+" via Stream zu sehen: "Take Me Out – Boys Boys Boys", ein Special der Dating-Show-Reihe "Take Me Out". Auch diese ließ sich Antonio nicht entgehen. "Der Response war mega!", lacht Šošić, der unter den Single-Männern heiß begehrt war.
Aber auch, wenn mit den Shows Meilensteine für die Regenbogenszene gesetzt wurden, zu hundert Prozent zufrieden ist Šošić definitiv noch nicht: "Die Sache ist die: Eine differenzierte Darstellung der queeren Community fehlt. Es wird alles in Schubladen dargestellt: flamboyant, Macho, und so weiter." Seinen eigenen Typen sieht Šošić nicht, "weil den kann man nicht in Schubladen stecken."
Weswegen er viel unternimmt, um Vorurteile in- und außerhalb der Community zu durchbrechen. So startete Šošić zum Beispiel im Februar 2020 den "Vollqueer"-Podcast, in welchem er jeden zweiten Sonntag mit queeren Menschen über deren Leben und die Thematiken der Community spricht.
"Es ist einfach pure Freude"
Aber nicht nur in queeren Formaten ist Šošić zu bewundern. 2022 war er bei einigen Folgen des ATV-Formats "Geil – So treibt’s Österreich" zu sehen. Der 29-Jährige hat sichtlich Spaß im Rampenlicht und möchte auch in Zukunft noch viel vor der Kamera erleben.
"Ich würde definitiv bei einer Sendung mitmachen, in der ich sportlich an meine Grenzen gehen kann", schwärmt der Liesinger, "Und total gerne würde ich auch mal ins ´Forsthaus Rampensau´ ("ATV"-Sendung, Anm.) einziehen!" Auch weitere Dating-Shows kann er sich vorstellen, denn weder bei "Prince Charming" noch bei "Take Me Out" war der Richtige dabei. Die Hoffnung gibt Šošić nicht auf: "Es ist nicht unmöglich, im TV die große Liebe zu finden – Das Format muss aber passen."
Und wenn er nicht selbst gerade vor der Kamera steht, arbeitet Šošić als Redakteur für den "ORF"-Talk-Klassiker "Die Barbara Karlich Show". Zuvor war er bei dieser natürlich auch einmal zu Gast – wen wundert’s – zum Thema Dating. Und als Sahnehäubchen stand er beim Wiener Balkan-Lokalsender "YuPlanet" in einer Dokumentation über Traumjobs dabei vor der Kamera, wie er hinter der Kamera arbeitete.
Aber was ist denn eigentlich so toll am Rampensau-Leben? "Es ist einfach pure Freude", antwortet Šošić, "Du triffst coole Leute, kommst an tolle Orte und erlebst mega viel. Und wenn die Sachen ausgestrahlt werden, treffe ich mich mit meinen Freunden und wir schauen es gemeinsam."
Das macht Šošić dann in seiner Wohnung in Liesing. Auch hier hat er viele Freundschaften geschlossen. "Ich lieb’s in Liesing, es ist so ruhig und eine Familiengegend", sagt Šošić, "Und ich hab hier viele Freundschaften geschlossen. Wir haben eine eigene Nachbar-WhatsApp-Gruppe und treffen uns abends beieinander auf Getränke." Dabei wird dann bestimmt getuschelt, über welchen Bildschirm er als Nächstes huscht – man darf gespannt sein!
Den "Vollqueer"-Podcast von Antonio Šošić gibt es auf Spotify, RTL+ und Youtube zu belauschen. Auf Instagram ist der charmante Liesinger als ante2.0 unterwegs.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.