Neue Bürgerinitiative
Der Frust durch den Fluglärm steigt in Liesing an

Der Fluglärm durch den Verkehr in Schwechat hat zugenommen – so nehmen es viele Liesingerinnen und Liesinger wahr.  | Foto: Flughafen Wien AG
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In Liesing regt sich Widerstand gegen die Belastung durch den Flugverkehr, eine neue Initiative ist im Entstehen. Der Lärmpegel sei höher geworden, so der Tenor einiger Liesingerinnen und Liesinger. Das Dialogforum widerspricht. 

WIEN/LIESING. Seit 2004 führt eine Flugroute vom Flughafen Wien-Schwechat über Liesing. Seit vielen Jahren gibt es auch Widerstand dagegen. Fluglärm bei regem Verkehr über den Dächern des 23. Bezirks und die Planung der dritten Piste in Schwechat ließen Anwohnerinnen und Anwohner sowie Bürgerinitiativen aktiv werden.

Nach der Corona-Pandemie scheint die Problematik wieder zuzunehmen: Bezirksbewohnerinnen und -bewohner aus unterschiedlichen Grätzln klagen über eine hohe Lärmbelastung. Im Wohnpark Alterlaa bildet sich gerade eine neue Bürgerinitiative und auch eine Petition ist im Gange. In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung war das Thema ebenfalls wieder auf der Tagesordnung.

Möglichst geringe Belastung gefordert

Pro23 hat einen Resolutionsantrag eingebracht, der einstimmig angenommen wurde. Darin wird die "unverzügliche Umsetzung" des Luftfahrtgesetzes gefordert. Konkret soll die Austro Control GmbH den Paragrafen 120a achten, nach diesem der Flugverkehr so zu steuern ist, dass eine möglichst geringe Immissionsbelastung erreicht wird. "Wir wollen damit zeigen: Wir sind noch da", so Ernst Paleta (Pro23), der selbst Erfahrungen mit Fluglärm hat.

"Als Außenstehender kann man oft nicht nachvollziehen, wie belastend Fluglärm sein kann", so Paleta. Von einer Lärmbelastung berichtet auch eine Bewohnerin aus dem Bezirksteil Liesing. "Ich lebe seit 15 Jahren hier, dieses Jahr ist es definitiv schlimmer geworden mit dem Lärm", sagt sie.

Viele gegen Fluglärm engagierte Liesingerinnen und Liesinger meinen, die von Schwechat startenden Flieger würden tiefer starten. | Foto: Gerda Drolle
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Viele gegen Fluglärm engagierte Liesingerinnen und Liesinger meinen, die von Schwechat startenden Flieger würden tiefer starten, die Lärmquelle sei näher an der Bevölkerung am Boden. Dass deshalb über dem Wohnpark Alterlaa der Fluglärm stärker geworden sei, davon ist der Mitbegründer der neuen Initiative überzeugt – da diese noch in der Entwicklung sei, möchte er vorerst anonym bleiben. Ziel sei, den Liesingerinnen und Liesingern in der Sache wieder eine Stimme zu geben. Auf lange Sicht soll die Verlegung der Flugroute weg vom 23. Bezirk erreicht werden.

Flugverkehr unter Vorkrisenniveau

An der Verhandlungsplattform Dialogforum, wo Initiativen, Politiker und Flughafenvertreter ins Gespräch kommen, wolle die neue Initiative aus dem Wohnpark aber nicht teilhaben. Dafür müsse man vorhandene Forumsbeschlüsse zur Kenntnis nehmen und das will man nicht. Hingegen ruft der Initiator zur Teilnahme an der Petition "Stopp dem gesundheits- und klimaschädigenden Flugverkehr!" online auf mein.aufstehn.at auf.

Im Wohnpark Alterlaa bildet sich gerade eine neue Initiative gegen die Fluglärmbelastung.  | Foto: Gertrude B.
  • Im Wohnpark Alterlaa bildet sich gerade eine neue Initiative gegen die Fluglärmbelastung.
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Ist der Flugverkehr tatsächlich stärker als vor Corona und fliegen die Flugzeuge tiefer? Juliana Ghasemipour, Geschäftsführerin des Vereins Dialogforum, kontert mit Zahlen. Der Flugverkehr über Wien habe 2023 bislang nicht das Vorkrisenniveau von 2019 erreicht. "Von Jänner bis September 2023 lag die Zahl der Starts und Landungen am Flughafen Wien bei 167.476 Bewegungen, das entspricht 83 Prozent des Vergleichszeitraums im Jahr 2019", informiert Ghasemipour.

Fluglärm, Flughöhe und Nachtflugregelung

Was den Fluglärm betrifft, so setze das Dialogforum auf mehrere Maßnahmen wie ein "Lärmschutzprogramm, das die Bevölkerung besser schützt, als die Gesetze es vorsehen, lärmschonende An- und Abflugverfahren, die Einführung von Lärmgebühren, die Optimierung der Lage der Abflugrouten zur Lärmminimierung und die umfassende Nachtflugregelung."

Aus Daten des BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) sei ersichtlich, dass in Liesing die Fluglärmbelastung deutlich unter den gesetzlichen Grenz- und Richtwerten liege. Letztere liegt bei 65 dB (Dezibel) am Tag und 55 dB in der Nacht. "Im Dialogforum werden Schutzmaßnahmen bereits bei 54 dB am Tag und 45 dB in der Nacht - gemessen an den sechs verkehrsreichsten Monaten- vereinbart und umgesetzt", erklärt Ghasemipour.

 "Von Jänner bis September 2023 lag die Zahl der Starts und Landungen am Flughafen Wien bei 167.476 Bewegungen, das entspricht 83 Prozent des Vergleichszeitraums im Jahr 2019", informiert das Dialogforum. | Foto: Flughafen Wien AG
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"Die Fluglärmsituation im Bereich Liesing ist überwiegend von Flügen in der Zeit zwischen 6 bis 19 Uhr bestimmt", erklärt Ghasemipour. Messungen im Juli 2023 im Bereich des Sportplatzes in Perchtoldsdorf hätten dabei einen Tageswert von 37,9 dB(A) ergeben, während im Oktober 2018 ein sogenanntes Tages-LEQ von 38,9dB(A) gemessen wurde. Zur Erklärung: dB(A)ist die Maßeinheit für den Schalldruckpegel. Hinzu komme, dass die im Mediationsverfahren und Dialogforum vereinbarten Nachtflugregelungen für den Flughafen Wien zu den weitreichsten in ganz Europa zählen würden. "Über dem Wiener Stadtgebiet finden gemäß den Regelungen zwischen 21 Uhr bis 7 Uhr keine Anflüge und Abflüge statt, Ausnahme ist der Ostrand der Donaustadt."

Auch was die Flughöhe betrifft, habe sich kaum etwas geändert, so die Geschäftsführerin des Dialogforums. Im Juli 2023 habe der Mittelwert der Flughöhe im Bereich Liesing bei 8.319 Fuß gelegen, während die Analysen für den Juli 2019 eine mittlere Flughöhe von 8.409 Fuß ausweisen würden. Damit liegt die mittlere Flughöhe 2023 nur rund 30 Meter über jener von 2019. Weitere Infos gibt es auf www.laerminfo.at oder www.flugspuren.at

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