"Die EU ist der beste Freund der Roma"

- Menschenrechtler Laco Oravec kämpft in seinem Heimatland Slowakei für das Ende der Roma-Diskriminierungen.
- hochgeladen von Agnes Preusser
In der Slowakei gibt es noch immer eigene Bereiche für Roma-Kinder. Was von der EU erwartet wird.
„Nach nur einem Jahr spielen Roma-Kinder und die anderen slowakischen Kinder miteinander im Hof“, sagt Monika Duždová, Lehrerin in Šarišské Michal’any im Osten der Slowakei. An ihrer Schule wird seit einem Jahr gezielt an der Integration von Roma gearbeitet.
Geht es nach Amnesty International Slowakei, sind diese vereinzelten Maßnahmen zu wenig. Schließlich werden nach wie vor 43 Prozent der Roma im Land in separate Klassen geschickt – mit schlechteren Unterrichtsmaterialien und geringen Zukunfts-chancen.
„Halbherzige Kritik“
Scharfe Worte gibt es auch von Amnesty Österreich-Chef Heinz Patzelt, der die EU in der Verantwortung sieht: „Einige finanzielle Fördermaßnahmen und halbherzige Verbalkritik sind angesichts jährlich neuer Kindergenerationen, die aus rassistischen Motiven um ihre Ausbildung und Lebenschancen gebracht werden, ein menschenrechtliches Armutszeugnis.“ Darum fordert er den raschen Beschluss einer gesetzlich bindenden EU-Antidiskriminierungsrichtlinie. „Von Österreich erwarte ich mir zusätzlich klare Worte und – wenn notwendig – wirtschaftlichen Druck.“ Die gute Nachbarschaft sähe Patzelt dadurch nicht gefährdert: "Österreich kann hier relativ gute Lösungen als Beispiel anbieten - dies würde unsere gutnachbarlichen Beziehungen nicht gefährden sondern diesen erst menschrechtlichen Sinn geben."
Laco Oravec von der slowakischen Menschenrechtsorganisation Milan Šimečka Foundation hingegen will die Verantwortung nicht abwälzen: „Die EU ist ohnehin der beste Freund, den die Roma haben. Mehr, als unserer Regierung zu sagen, dass sie sich um die Integration kümmern sollen, kann sie nicht tun. Die EU hat weder die Macht noch die Kapazität, einen Wandel zu erzwingen. “
ZUR SACHE
Die Reportage ist im Rahmen von eurotours 2013 entstanden, einem Projekt der Europapartnerschaft, finanziert aus Gemeinschaftsmitteln der EU.


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