Liesing
Flora und Fauna im Wienerwald unter die Lupe genommen

Bei den Nachtführungen am Tag der Artenvielfalt in Liesing konnte der große Abendsegler beobachtet werden. | Foto: BPWW/N. Novak
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  • Bei den Nachtführungen am Tag der Artenvielfalt in Liesing konnte der große Abendsegler beobachtet werden.
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Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt im Wienerwald zeigte sich beim Tag der Artenvielfalt im 23. Bezirk. Forscherinnen und Forscher begaben sich auch Artensuche und entdeckten  1.785 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Auch Besucherinnen und Besucher konnten einiges entdecken. 

WIEN/LIESING. Ob Klapphornkäfer, Zunderschwamm oder Eichensteinpilz: Die vielen Arten von Flora und Fauna im Wienerwald wurden kürzlich am Tag der Artenvielfalt im Wienerwald, und zwar im 23. Bezirk, unter die Lupe genommen. Der Biosphärenpark Wienerwald Management lud gemeinsam mit dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien und der MA 22 –Umweltschutz zur Entdeckungsreise durch die Natur. Dabei begaben sich rund 100 Expertinnen und Experten auf Artensuche.

Beteiligt waren Forscherinnen und Forscher aus den verschiedensten Fachbereichen, innerhalb von 24 Stunden konnten sie 1.785 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten nachweisen. Eine besondere Pflanze ist etwa die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera). Diese heimische Orchidee kann mit ihren Blüten Weibchen von Wildbienen in Form und Geruch so täuschend echt nachahmen, dass die Bienenmännchen sich mit den Blüten paaren wollen und sie dabei bestäuben. Im Pappelteich wurde der südliche Wasserschlauch gefunden. Die fleischfressende Pflanze fängt mit Fangblasen kleine Wassertiere, im Juli und August blüht sie wunderbar gelb.

Unter den botanischen Besonderheiten befand sich die Bienen-Ragwurz - eine heimische Orchidee. | Foto: BPWW/N. Novak
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Der Wienerwald in den Bezirksteilen Kalksburg, Rodaun und Mauer zeichnet sich durch seine vielen verschiedenen Lebensräume aus, wie Trockenrasen, Weingärten, Eichen- und Tannenwälder, Tümpel oder Felswände. Diese bilden die Grundlage für diese außergewöhnliche Vielfalt. Ein besonderer Überraschungsfund dieses Jahr ist laut Biosphärenpark Wienerwald die Parmelina quercina: eine Flechtenart, die besonders empfindlich auf Schadstoffe in der Luft reagiert.

Giftige und essbare Pilze 

Weiteres Highlight ist der Klapphornkäfer (Odontaeus armiger), dessen Männchen ein bewegliches Horn auf dem Kopf haben. In diesem Jahr herrschen gute Bedingungen für Pilze vor. Deshalb wurden rund 200 Arten im Untersuchungsgebiet gefunden – darunter der Orangefüchsige Raukopf (Cortinarius orellanus), dessen Gift nach 14 Tagen durch Nierenversagen zum Tod führt. Erfreulicherweise konnten auch Eierschwammerl (Cantharellus cibarius) und mehrere Vitalpilze wie das Judasohr (Auricularia auricula-judae) nachgewiesen werden.

Bei Einbruch der Dämmerung ging es gemeinsam mit Expertinnen und Experten auf Spurensuche von nachtaktiven Tieren.  | Foto: BPWW/N. Novak
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Neben der Forschungsarbeit stand auch die Begeisterung der Bevölkerung für die heimische Natur im Fokus. Bei Naturführungen und Infoständen konnten sich die Besucherinnen und Besucher informieren und selbst aktiv werden. 

Nachtaktive Abendsegler

Zum Auftakt ging es bei Einbruch der Dämmerung gemeinsam mit Expertinnen und Experten auf Spurensuche von nachtaktiven Tieren. Der große Abendsegler, eine Fledermausart, löste bei einem jungen Besucher besondere Begeisterung aus: "Diese Fledermaus sieht ein wenig aus wie der Hund meiner Tante." 

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (Mitte), Forstdirektor der Stadt Wien Andreas Januskovecz (4.v.r.), Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß (3.v.r.) und Dienststellenleiter-Stellvertreter der Stadt Wien - Umweltschutz Wolfgang Khutter (2.v.r.) begrüßten die ExpertInnen am Tag der Artenvielfalt. | Foto: BPWW/N. Novak
  • Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (Mitte), Forstdirektor der Stadt Wien Andreas Januskovecz (4.v.r.), Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß (3.v.r.) und Dienststellenleiter-Stellvertreter der Stadt Wien - Umweltschutz Wolfgang Khutter (2.v.r.) begrüßten die ExpertInnen am Tag der Artenvielfalt.
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Andreas Weiß, Direktor des Biosphärenpark Wienerwald, bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern: "Ein großer Dank gebührt den vielen Expertinnen und Experten, die sich jedes Jahr ehrenamtlich am Tag der Artenvielfalt in den Dienst der Natur stellen und so wichtige Arbeit für die Dokumentation und Erhaltung der Tier-, Pflanzen- und Pilzwelt im Biosphärenpark Wienerwald leisten."

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Bei Einbruch der Dämmerung ging es gemeinsam mit Expertinnen und Experten auf Spurensuche von nachtaktiven Tieren.  | Foto: BPWW/N. Novak
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (Mitte), Forstdirektor der Stadt Wien Andreas Januskovecz (4.v.r.), Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß (3.v.r.) und Dienststellenleiter-Stellvertreter der Stadt Wien - Umweltschutz Wolfgang Khutter (2.v.r.) begrüßten die ExpertInnen am Tag der Artenvielfalt. | Foto: BPWW/N. Novak
Rund 100 Expertinnen und Experten begaben sich im Wienerwald im 23. Bezirk auf Artensuche. | Foto: BPWW/N. Novak
Unter den botanischen Besonderheiten befand sich die Bienen-Ragwurz - eine heimische Orchidee. | Foto: BPWW/N. Novak
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