Anton-Krieger-Gasse
Social Media macht Schule
Schüler des Informatikzweigs der Antonkriegergasse haben ein aufregendes Social-Media-Projekt gestartet.
WIEN/LIESING. Eines ist beim Betreten des Klassenraums sofort klar: Norbert Netsch und seine Schüler verstehen sich ausgezeichnet miteinander. Der Klassenvorstand hat sich am Anfang des Schuljahres ein ausgefallenes Projekt für seine Schützlinge einfallen lassen.
Die Schüler und Schülerinnen des Informatikzweigs haben sich jeweils ein Thema ausgesucht, zu dem sie eine Social-Media-Präsenz aufbauen sollen – der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, erklärt Netsch. "Es war mir wichtiger, dass die Schüler sich ein Projekt aussuchen, das ihnen wirklich gefällt. Sie sollen lernen, langfristig an etwas zu arbeiten, sich Etappenziele zu setzen und einander zu helfen."
Learning by doing
Die liebste Plattform der Schüler? "Instagram nutzen wir alle am meisten", verrät eine Schülerin, "Twitter und Facebook weniger. Nächstes Jahr fangen wir vielleicht mit YouTube und TikTok an – da würden wir auch lernen, wie Videos geschnitten werden."
Der Klassenvorstand weiß, dass Social Media ein wichtiger Teil des Alltags seiner Schüler ist und auch, dass sie beim Betreuen eines eigenen Projekts wichtige Soft-Skills wie Selbstdisziplin lernen. Dabei möchte er seine Schüler nicht einschränken, sondern hat Vertrauen in ihre Kreativität: "Ich war positiv überrascht, wie breit gefächert die Interessen waren. Es gibt Accounts, die behandeln Sport, Musik oder Ernährung."
Ein Schüler hat die Kartoffel zum Star seines Accounts gemacht und postet "verschiedene Fotos von Kartoffeln. Manchmal sind auch Fotos von Erdäpfelgerichten dabei, etwa ein Gulasch", so der Schüler selbst. Eine weitere Schülerin setzt sich mit Religion auseinander und erklärt, dass es "spannend ist zu sehen, wo die Gemeinsamkeiten und Differenzen der Glaubensrichtungen sind – alleine beim Verfassen meiner Postings konnte ich schon viel mitnehmen."
Das Projekt wird parallel zum regulären Informatikunterricht abgehalten, doch "gute Leistungen werden selbstverständlich" in die Note mit einfließen. Dem Pädagogen ist es ein Anliegen, zu sehen, dass sich seine Schüler bemühen, denn das ist oft wichtiger als pedantisch auf Leistung zu achten.
Zum Abschluss sagen die Schüler noch: "So ein Projekt geht natürlich nur, wenn man einen so coolen Lehrer wie wir hat."
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