Zu wenig Parkraum in Alterlaa
Der Parkplatz an der U6-Station Alterlaa ist überfüllt. Das sorgt für Frust unter den Anrainern.
LIESING. (bun). Wenn der Liesinger Heinz Holzer sein Auto auf dem Parkplatz an der U6-Station Alterlaa abstellen möchte, hat er ein Problem: Es gibt keinen Platz. Bei einem Lokalaugenschein führt er das vor: Alles ist vollgestellt. Seine Beobachtung: "Es sind viele Fahrer aus Niederösterreich und dem Burgenland, die hier parken."
Kein Wunder, findet er: "Die Station ist ja toll angebunden. Von hier aus kommt man überall hin, zum Beispiel zum Westbahnhof oder nach Meidling." Schon ab sieben Uhr morgens sei alles voll: "Teilweise sieht man die Leute hier frühstücken." Holzer macht auch das Parkpickerl dafür verantwortlich: "Immer mehr Nachbarbezirke haben es eingeführt, jetzt haben wir hier natürlich den Druck. Warum kann man nicht einfach ein Parkpickerl für ganz Wien einführen", fragt er sich.
Der Bezirk Liesing wartet beim Thema Parkpickerl weiter ab: "Favoriten hat das Pickerl eingeführt. Da muss man sehen, wie sich das auswirkt", sagt Wolfgang Ermischer, der Büroleiter des Bezirksvorstehers Gerald Bischof. "In Döbling wurde das Pickerl ja jetzt abgelehnt. Es wird wohl neue Gespräche brauchen. Auch die Verkehrsexperten sind jetzt gefordert."
Inzwischen erzählt Holzer, dass manche Fahrer wegen der Parkplatznot schon zu verzweifelten Maßnahmen greifen: "Auch die Parkplätze auf der anderen Straßenseite sind hoffnungslos überlaufen. Da parken manche illegal beim Spar. Der erhebt aber inzwischen hohe Straf- und Abschleppgebühren. Kann man nicht bei der U6-Station neue Parklätze schaffen?"
Konzept gesucht
Dem erteilt Ermischer eine eindeutige Absage: "Das würde dem Bezirk 50.000 Euro kosten. Wir können auch nicht einfach sagen, dass nur Liesinger dort parken dürfen. Das wäre nur mit einem Parkpickerl rechtlich möglich."
Auch andere Bezirksparteien haben das Thema "Verkehr in Liesing" auf dem Schirm. So fordern die Grünen einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, auch um das durch die zahlreichen neuen Bauprojekte entstandene Bevölkerungswachstum bewältigen zu können.
Ausweitung der Kernzone?
"Wir Grünen wollen außerdem die Einführung einer 365-Euro-Jahreskarte für Niederösterreich. So könnten Pendler zum Umstieg auf die Öffis schon vor den Toren Wiens ermuntert werden", meint Liesings Grünen-Klubobfrau Cordula Höbarth.
Einen ähnlichen Vorschlag unterbreitet Bezirksvorsteher-Stellvertreter Roman Schmid von der FPÖ: "Man sollte die Kernzone auf das Umland ausweiten. Es müssen mehr Park&Ride-Parkplätze schon vor der Wiener Stadtgrenze gebaut werden. Und es darf kein neues Bauprojekt ohne Verkehrskonzept mehr geben."
Heinz Holzer sucht derweil weiter einen Parkplatz. Eine kurzfristige Lösung scheint nicht in Sicht.
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