"Masterplan Gehen" in Liesing
Wie wir besser in die Zukunft spazieren
Der "Masterplan Gehen" soll Liesing fußgängerfreundlicher machen. Wir berichten, was sich genau verbessern und wie es in Zukunft nicht ausschauen soll.
WIEN/LIESING. Seit der vergangenen Bezirksvertretungssitzung ist es beschlossene Sache: Der "Masterplan Gehen" wird auch in Liesing umgesetzt. Andere Bezirke sind schon dabei, der Nachbar Favoriten hat in diesem Rahmen zum Beispiel schon Projekte geplant. Doch was ist der "Masterplan Gehen" genau und kann er auch in dem so vielseitigen Bezirk Liesing mehr als nur ein paar kleine Verbesserungen hier und da bewirken? Wir erklären das Konzept und schauen uns die aktuelle Lage zusammen mit der Liesinger Grünen-Klubobfrau Elke Schlitz an.
Der erste "Masterplan Gehen" wurde 2015 von der Bundesregierung entwickelt. Der aktuelle "Masterplan Gehen 2030" führt das Projekt weiter. Er beschreibt die vielen Vorteile des Gehens und gibt regionalen Entscheidungsträgern und Verkehrsentwicklern ein Instrument in die Hand, gemeinsam ein Verbesserungskonzept für Fußgängerinnen und Fußgänger zu erarbeiten. Die daraus folgenden Maßnahmen werden mithilfe von Fördermitteln von Stadt und Bund umgesetzt.
Gesamtkonzept für's Gehen gefragt
Natürlich ist auch Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) mit im Boot: „Ich begrüße dieses Projekt, da dadurch Maßnahmen zu attraktiverem Zufußgehen und auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit entwickelt und umgesetzt werden.“ Der Vorteil für Klima, Gesundheit und das Börserl sind weitere Benefits des Gehens. Nun sind die Experten gefragt, konkrete Maßnahmen für den Flächenbezirk Liesing zu erarbeiten.
"Eine Herausforderung ist es, sich den ganzen Bezirk anzuschauen, der sehr divers ist. In Kalksburg gibt es ganz andere Schwachstellen für Fußgänger als in Inzersdorf." Die Grünen hoffen, dass mit dem Masterplan ein professionelles Gesamtkonzept für mehr Fußgängerfreundlichkeit entsteht. "Wir schätzen die Arbeit in der Bezirksvertretung sehr, aber bis jetzt kam immer nur ein Stückwerk heraus."
Zu schmaler Gehsteig
Der Wille des Bezirks, die Straßen für Fußgängerinnen und Fußgänger zu attraktivieren, sei also da. Dennoch wies Schlitz auf Probleme hin – wie in der Hausgrabengasse. Von der Färbermühlgasse kommend muss der Fußgänger oder die Fußgängerin die Seite wechseln, denn rechts geht es nicht mehr weiter. Der Grund: Der Gehsteig ist zu schmal. Die Alternative zur Sperre wäre eine Verbreiterung des Gehsteigs und die Einführung einer Längs- statt einer Schrägparkordnung.
Dies ist auch ein Beispiel dafür, dass Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger auch die Straßen und den öffentlichen Raum im Gesamten schöner und menschenfreundlicher gestalten können. Laut Schlitz könnten erste große Projekte dafür in ein bis zwei Jahren Realität werden.
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