Nach über 100 Jahren
Traditions-Antiquitätenhändler aus Liesing insolvent

- Am Handelsgericht Wien wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
- Foto: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Einen schweren Schlag gibt es für die Wiener Wirtschaft am Dienstag. Die "Liesinger Fundgrube", ein echtes Traditionsunternehmen, welches sich unter anderem auf den Altwarenhandel und Entrümpelung konzentriert hat, ist insolvent. Die Wurzeln des Geschäfts gehen auf das Jahr 1907 zurück.
WIEN/LIESING. Es ist ein Unternehmen mit Wandel. 1907 gründete Rosa Tree laut Informationen des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) ihr Familienunternehmen. Einst noch K.u.K. Lieferant, machte die Firma verschiedene Epochen durch. Bis 1983 lieferte man Gartenmöbel, bis 1987 Heizöl. Bis 1988 sorgte man sich dann um die Tank- und Industrieanlage-Reinigung.
Bis heute hat das Unternehmen als mittlerweile umgetaufte "Liesinger Fundgrube" in der Breitenfurter Straße bestand. Und auch das Kerngeschäft hat sich noch einmal ordentlich gewandelt. Inzwischen fungiert man als Entrümpelungsdienst und parallel dazu als Antiquitätenhändler.
Inzwischen führt der Enkelsohn von Firmen-Urgründerin Tree die Geschicke der "Fundgrube". Am Dienstag dann jedoch der Tiefschlag für das lang bestehende Unternehmen. Man musste Insolvenz anmelden, 632.000 Euro an Verbindlichkeiten hätten sich angehäuft, so der AKV per Aussendung.
Auch Gehaltsrückstände
"Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird vom Antragsteller zum einen auf persönliche
Althaftungen aus seiner früheren Funktion als Geschäftsführer der Dkfm.A.Tree GmbH sowie auf eine zu geringe Kundenfrequenz zurückgeführt", weiß man beim AKV. Vier Angestellte sind von der Insolvenz direkt betroffen. Wobei diesen auch aufgrund der Schulden mehrere Monate das Gehalt zumindest nicht zur Gänze überwiesen wurde.

- Die "Liesinger Fundgrube" ist insolvent.
- Foto: Archiv
- hochgeladen von Florian Haun
Jetzt wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien eröffnet. Insgesamt 36 Gläubiger gibt es in dem Verfahren. Das Traditionsunternehmen soll jedoch gerettet werden. Dazu wird eine Schuldenrückzahlungsquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplanes angeboten.
Klar sei aber auch, dass das Liesinger Unternehmen sich noch einmal stark verändern muss. Geplant ist in weiterer Folge eine "Umstrukturierung und Reorganisation des Unternehmens. Unter anderem soll Bestandsfläche abgebaut werden", erklärt man beim AKV. Auch ist eine Reduktion des Personals beabsichtigt. Darüber hinaus soll es zu Teilbetriebsschließungen kommen.
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