Konzert in Hainfeld
Erlkönig 2.0 im Kulturherbst
Als gefeierter Höhepunkt des Hainfelder Kulturherbstes überraschte das österreichische Quartett „Erlkings“.
HAINFELD. Wer an Goethes Ballade vom Erlkönig denkt – beziehungsweise an seine Vertonung von Franz Schubert – der hat wahrscheinlich gediegene Klavier- und Violinkonzerte aus dem 18. Jahrhundert vor Augen. Damit wurde am Freitag im vollbesetzten Kultursaal restlos gebrochen, als "The Erlkings" vergangenen Freitag mit folkigen Neuinterpretationen altbekannter Schubert-Lieder überraschten. Ab dem ersten Lied machten die „Erlkings“ mit Bryan Benner (Gesang und Gitarre), Ivan Turkalj (Violoncello), Simon Teurezbacher (Tuba) und Percussionist Thomas Toppler klar, wie leicht Schuberts Werke und das deutsche Kunstlied als Musikform die Jahrhunderte überspringen können. Das liegt zum Teil an den für diese Werke ungewöhnlichem Instrumentalensemble, zum anderen aber auch daran, dass Opern- und Folksänger Benner die bekannten Texte auf Englisch interpretiert.
Publikum miteinbezogen
Dabei beziehen sie auch immer wieder das Publikum ein, etwa wenn die berühmte Titelmelodie von Schuberts „Forelle“ vom Publikum mitgejodelt wird – für die meisten im Saal eine völlig neue musikalische Erfahrung.
Gerade das macht für Bariton Benner den Reiz aus: „Es ist immer aufregend, irgendwo das erste Mal zu spielen. So haben wir hoffentlich die Chance, neue Zuhörer für unsere Musikinterpretationen zu gewinnen!“
Dass das gelungen sein dürfte, machte das Publikum nach Ende des rund dreistündigen, kurzweiligen Konzertes mit langem Applaus mehr als deutlich.
Text: Alexander Fritsch
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