Holzschnitzkunst
Aus Liebe zum Holz und zum Krampus
Für zwei Künstler aus dem Bezirk ist der Werkstoff Holz zur Lebensgrundlage geworden. Wie es dazu gekommen ist und wie sie damit arbeiten, haben sie den Bezirksblättern verraten.
- Von Alexander Fritsch -
BEZIRK. Holz ist eines der ältesten Materialen, die Menschen verarbeiten – und übt seit jeher eine ganz eigene Faszination aus. Zwei, die sich diesem Werkstoff ganz verschrieben haben, sind Felix Gravogel aus Hohenberg und Markus Zettel aus Hainfeld.
Die Kramperl sind schuld
„Ich bin da ganz zufällig reingekommen“, erklärt Zettel. Der Ramsauer ist eigentlich gelernter Metallwerkzeugmaschineur und hat 2009 das Hobby erstmals für sich entdeckt. Als Obmann des Krampusvereins "Mantus Pass" war er ursprünglich auf der Suche nach authentischen Holzmasken: „Das war uns aber langfristig zu teuer, und da habe ich begonnen, selbst eine zu schnitzen. Irgendwann ist das dann wohl aus dem Ruder gelaufen.“
Seit 2021 ist er mit „Zettis Holzkunst“ selbstständig, seine Arbeiten reichen dabei von aufwändigen Restaurationen antiker Skulpturen über Möbel und Designstücken bis hin zu sakralen Skulpturen. Auch den Krampusmasken ist er treu geblieben.
Von Klein auf
Ganz anders bei Felix Gravogel. Der Maler und Holzbildhauer betreibt sein Atelier in Hohenberg bereits in der dritten Generation und hat von Vater und Großvater schon früh die Liebe zum Holz mitbekommen. „Seit meinem zehnten Lebensjahr habe ich dort mitgeholfen.“, so der 73-Jährige.
Ohne Fleiß…
Die Holzbildhauerei ist seiner Meinung nach „zehn Prozent Talent, der Rest ist Fleiß“. Bis vor einigen Jahren bot er auch im Rahmen der „Dorfschule Hohenberg“ Kurse im Holzschnitzen an. Sein Tipp: „Zeichnen! Zeichnen ist das Um und Auf. Wer nicht zeichnen kann, kann auch keine Form dreidimensional gestalten. Und dann muss man das wiederholen und üben.“
Kunst und Handwerk
Obwohl seine Werke weit über die österreichischen Grenzen Abnehmer finden, sieht er seine Arbeit weniger als Kunst denn als Handwerk. Trotzdem teilt sein künstlerisches Schaffen durch seine Skulpturen – etwa der knieende Bischof – immer wieder durchaus kritische Seitenhiebe auf Kirche und Gesellschaft aus.
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