Bezirk Lilienfeld als Parksheriff-freie Zone
Autofahrer anderer Bezirke ärgern sich über vermeintliche Abzocke beim Parken. Lilienfelder sind diszipliniert.
BEZIRK (mg).BEZIRK (mg). Der Banktermin dauert etwas länger, oder man verplaudert sich im Kaffeehaus. Wenn man zum Auto zurückkommt, dann die böse Überraschung: ein Strafzettel, weil die Parkuhr abgelaufen ist. Seit 1.Juli ist die Überraschung sogar noch etwas "böser" als bislang – denn die Strafen für manche Verkehrsdelikte wurden drastisch angehoben. So kostet zu langes Parken nun 25 statt 20 Euro, – eine Erhöhung um satte 25 Prozent (siehe zur Sache).
Keine "Parksheriffs"
"Unser Bezirk bildet in Niederösterreich eine Ausnahme. Keine Gemeinde entsendet eigene 'Parksheriffs' in ihre Kurzparkzonen. Aus gutem Grund. Es würde sich für die Gemeinde Hainfeld finanziell nicht rentieren. Unser Polizeiposten macht seine Arbeit in unserer Kurzparkzone sehr gut, da gibt es keine Notwendigkeit für 'Parksheriffs' in der Gemeinde", erklärt Bürgermeister Albert Pitterle. Zudem gibt das Hainfelder Gemeindeoberhaupt zu bedenken, dass eine rigorose Überwachung zu einem starken Imageverlust der Einkaufsstadt führen und den Geschäften der Innenstadt schaden würde. Ähnlich sieht sein Lilienfelder Amtskollege Herbert Schrittwieser die Situation: "Unsere wenigen, ohnehin gebührenfreien Kurzparkzonen werden vom Polizeiposten mitüberwacht. Die Autolenker sind großteils jedoch ohnehin sehr diszipliniert, es gibt da kaum Probleme."
Entgegen der Meinung vieler verärgerter Verkehrsteilnehmer sind Kurzparkzonen auch in großen Städten keine Goldgrube. Die Landeshauptstadt St. Pölten beispielsweise nahm im vergangenen Jahr 966.034 Euro durch Kurzparkzonenabgaben ein. Dazu kamen 129.592 Euro an Strafverfügungen. Gleichzeitig beliefen sich die Kosten für die Parkraumüberwachung auf 212.000 Euro. Bei einem Jahresbudget von 165 Millionen Euro sind dies verschwindend geringe Einnahmen.
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