Das "vergessene" KZ-Lager
Vor 70 Jahren wurde das Außenlager des KZ Mauthausen in St. Aegyd evakuiert. Mindestens 46 Häftlinge starben.
ST. AEGYD (mg). Auschwitz, Buchenwald, Dachau, Mauthausen. Diese Orte sind untrennbar mit den dort errichteten Konzentrationslagern des Zweiten Weltkriegs verbunden und Millionen Menschen weltweit ein Begriff. Weit weniger bekannt ist, dass es auch im Bezirk Lilienfeld, in der Gemeinde St. Aegyd, ein Außenlager von Mauthausen gab.
Testgelände St. Aegyd
Warum die Nationalsozialisten ausgerechnet St. Aegyd auswählten, wird wohl für immer ein Geheimnis in der Geschichte bleiben. Tatsache ist, dass die in Schönbrunn untergebrachte „Kraftfahrtechnische Lehranstalt der Waffen-SS Wien" ein Testgelände errichten ließ. Ziel war die Entwicklung eines Gas-Dampf-Triebwerkes als Antrieb für Panzer. Zu diesem Zweck wurden bereits im August 1944 etwa 42.000 Quadratmeter Grund der römisch-katholischen Pfarre St. Aegyd beschlagnahmt. Am 2. November 1944 ging es in Betrieb. "Die dem Lager zugeteilten SS-Truppen waren unter anderem im Caritas-Haus und in der heutigen Volksschule untergebracht", berichtet Christian Rabl, Obmann der “Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd" (GISTA). Etwa 500 Häftlinge waren bis zur Evakuierung am 1. April 1945 dort gefangen, mindestens 46 davon fanden den Tod aufgrund von Krankheit, Zwangsarbeit, Unterernährung und schlechte Behandlung durch die Männer der SS.
www.gista.at
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