Lächeln, da kommt der Blitzer
Ortschefs aus der Region fordern, wieder selbst Jagd auf Raser machen zu dürfen.
BEZIRK LILIENFELD. Seit 2008 dürfen Gemeinden keine Radarmessungen durch Privatfirmen durchführen lassen. Einige Bürgermeister wollen nun wieder Privatsheriffs losschicken. Gerade zu Schulbeginn sei die Sicherheit der Kinder durch Raser gefährdet. Die Bezirksblätter haben Bürgermeister aus dem Bezirk gefragt, wie sie zu den Kontrollen stehen.
Wachauer Vorreiter
Die Stadt Melk beauftragte die Firma Siemens an elf Punkten zu unterschiedlichen Zeiten Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen (Tag und Nachtzeiten und ein bis vier Tage). Brisant: Die "Top-Werte" der Messungen bei 122 km/h in einer 50er-Zone und in einer 30er-Zone bei einer Schule zwischen 101 und 110 km/h.
Besonders engagiert und auch an Pilotprojekten zum Thema Radarmessung beteiligt sind auch die Gemeinden Mödling, Perchtoldsdorf, Biedermannsdorf und Leobersdorf.
Bikerstrecke überwachen
Im Bezirk Lilienfeld fällt vor allem der bei Motorradfahrern beliebte Abschnitt von Rainfeld durch Kleinzell in die Kalte Kuchl als Raserstrecke auf. Immer wieder werden hier Lenker mit stark überhöhter Geschwindigkeit erwischt. Daher möchte Kleinzells Bürgermeister Reinhard Hagen seine Bürger schützen: "Nachdem Kleinzell durch seine Lage an der beliebten Motorradstrecke zur Kalten Kuchl ein besonderes Thema mit Geschwindigkeitsübertretungen und Lärmbelästigungen speziell im Ortsbereich und ein zusätzliches Gefährdungspotential auch im Überlandbereich hat, sind wir als Gemeinde seit Jahren bemüht, die Überwachung zu verschärfen. Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Polizei ist dies wirklich hervorragend gelungen und mit Unterstützung der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld konnten wichtige Verkehrsregelungsmaßnahmen an besonders gefährlichen Stellen umgesetzt werden", erklärt Kleinzells Gemeindeoberhaupt.
"Es gibt Überlegungen"
"Aber natürlich gehen unsere Überlegungen auch in Richtung noch intensiverer zusätzlicher Überwachungsmöglichkeiten, wobei auch die gemeindeeigene Überwachung auf jeden Fall ein Thema ist, um die Sicherheit und Lebensqualität unserer Bevölkerung zu erhalten bzw. zu verbessern. Wichtige Kriterien dabei sind natürlich Anschaffungskosten sowie die Frage, in wessen Kassa allfällige Strafgelder fließen würden. Die Gemeinde könnte zusätzliche Einnahmen jedenfalls gut gebrauchen und es bestünde damit auch die Möglichkeit, das Gemeindebudget etwas zu verbessern", so Hagen weiter. In anderen Orten, die nicht stark betroffen sind, ist eine gemeindeeigene Überwachung kein Thema, erklären die Bürgermeister Karl Bader (Rohrbach), Michael Wurmetzberger (Kaumberg) und Wolfgang Labenbacher (Lilienfeld) übereinstimmend.
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