Mit bester Freundin jetzt per Sie
BEZIRK. (ip) Um 13.000 Euro fühlt sich eine Frau aus dem Bezirk Lilienfeld betrogen. Sie borgte das Geld im Juni 2012 ihrer besten Freundin, die angeblich ein Haus in Ungarn kaufen wollte.
Am Landesgericht St. Pölten waren die 31-jährige Angeklagte und deren Opfer nur mehr per Sie. Überhaupt nicht schuldig, erklärte sich die Security-Bedienstete. Sie habe den Darlehensvertrag, dementsprechend eine Rückzahlung innerhalb von drei Monaten vereinbart war, zwar unterschrieben, es war jedoch ausgemacht, dass ihr damaliger Lebensgefährte für die Hälfte des Betrages aufzukommen habe. Dieser sei nun unbekannten Aufenthalts verschwunden und mit den 13.000 Euro habe man die Provision der ungarischen Marklerin bezahlt, die jedoch in Amerika untergetaucht sei. Vom Kauf des Hauses sei nun auch nicht mehr die Rede.
Dass sie dem Opfer bereits dreitausend Euro zurückgezahlt habe – leider ohne Beleg – bezeichnete der Rechtsvertreter der Geschädigten Alfred Schneider als „nettes Lügengerüst“, zumal die Angeklagte dann auch auf fünftausend und sechstausend Euro korrigierte.
„Das passt alles nicht zusammen, was Sie da erzählen“, resümierte Richter Markus Pree. Aufgrund der Tatsache, dass die Beschuldigte zum fraglichen Zeitpunkt im Krankenstand und in Karenz war und schließlich von Notstandsbeihilfe lebte, hätte sie gewusst, dass es ihr vermutlich unmöglich war, das Darlehen in vertretbarer Zeit zurückzuzahlen. Damit handle es sich um schweren Betrug, den Pree mit einer bedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten ahndete (nicht rechtskräftig). Einen Betrag von 6.700 Euro sprach er dem Opfer zu. Mit dem Rest der Forderung verwies er auf den bereits eingeleiteten Zivilrechtsweg. Die Beschuldigte meldete Berufung an.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.