"Schrift verändert sich laufend"

- Mia Scheiblecker beim Schrifttest
- hochgeladen von Markus Gretzl
BEZIRK LILIENFELD. So einzigartig wie jeder Mensch ist auch seine Handschrift. Von fein säuberlichen Buchstaben aus Kinderhänden bis hin zu den den unleserlichen "Kraxn" vieler Ärzte: Die Schrift eines Menschen verändert sich im Laufe des Lebens.
Aussagekräftig
"Die Handschrift sagt einiges über uns aus. Die Graphologie ist auch eine anerkannte Methode in der Arbeitswelt und in der Kriminalogie", weiß Buchautorin Judith Thoma aus St. Veit. "Ich persönlich konnte schon früh beobachten, wie sich Handschriften von Menschen mit zunehmendem Alter verändern. Weiche, spitze oder jugendlich schwungvolle Züge werden zu zaghaften, unsicheren, mitunter kraftlosen Schriftzeichen", so Thoma.
Mitteilungen der Seele
Dieses, unser unmittelbares seelisches Mitteilen, verliert aber laut der Autorin zusehends an Beachtung. "Der Fingerabdruck unserer Gefühle wird ersetzt durch die rasante Technisierung der Gegenwart".
Reife und Intelligenz
"Natürlich war früher der Zwang zur Schönschrift nicht zuträglich, jedoch die Eigenart der Schrift entwickelt sich mit der Reife, der Intelligenz und der bewußten Weiterentwicklung des Einzelnen. Man könnte sich ruhig mit einem Augenzwinkern mal selbst bei der Nase nehmen und seine eigene Handschrift etwas näher betrachten", findet Judith Thoma.
Große Unterschiede
Die Bezirksblätter baten daher Familie Scheiblecker aus Hainfeld zum Test. Familienoberhaupt Stefan brilliert mit einer für Männer fast untypisch schönen Schrift. Große Buchstaben dominieren. Vielleicht liegt dies an seinem Beruf als Lehrer in der Mittelschule.
Bei Gattin Angelina fällt sofort die kleine Schriftgröße auf. Die Hainfelderin schreibt flott, legt weniger Wert auf schöne Schrift.
Töchterchen Mia findet ihren ganz eigenen Weg. Ihre Schriftprobe wirkt wie ein Mittelding zwischen jenen von Angelina und Stefan. "Ich weiß, dass ich eine 'Sauklaue' habe", lacht Leser Herbert Abertzwenger. "Dabei fiel ich in der Volksschule mit meiner für Buben untypisch schönen Schrift auf. Das änderte sich im Laufe der Jahrzehnte sehr, es wurde immer schlampiger und unleserlicher", erinnert sich der Pensionist zurück.


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