3,7 Millionen Euro für Lilienfeld
Die Arbeiterkammer zog ein positives Resümee für das Jahr 2014
BEZIRK. 22,5 Millionen Euro konnte die Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich 2014 aus ausstehenden Löhnen und Gehältern einfordern. Im Bezirk Lilienfeld alleine waren es 3,7 Millionen Euro, die AK-Bezirksstellenleiter Burkhard Eberl und sein Team für die Arbeitnehmer aus dem Bezirk gerichtlich, aber auch außergerichtlich "eintreiben" konnten. Leider lassen es laut Eberl die Arbeitgeber noch immer auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen.
Er erklärt es anhand eines Falles von einem Malerbetrieb, dessen Chef seinen Arbeiter von einem Tag auf den anderen vor die Tür setzte. Das ist laut Kollektivvertrag in den ersten fünf Jahren der Beschäftigung zulässig, doch „Zwei Tage rückwirkende Abmeldung bei der Krankenkasse war jedoch ein klarer Regelverstoß und somit eine fristwidrige Kündigung“, berichtet Eberl. Mehrere Auszahlungen blieben trotz mündlicher Vereinbarungen des Dienstnehmers unbezahlt. „Wir haben umgehend beim Arbeitgeber interveniert und zur Zahlung der offenen Summe in Höhe von 2.520 Euro aufgefordert. Nur durch sein rasches Andocken bei uns war es möglich, innerhalb der acht Wochen Verfallsfrist den Gang zum Arbeits- und Sozialgericht zu beschreiten“, so der AK Lilienfeld-Chef.
Diese Verfallsfrist kritisiert Markus Wieser, AKNÖ Präsident, aufs Schärfste. "Wegen der Geltung von Verfallsfristen konnten viele niederösterreichischen Arbeitnehmer ihre zustehenden Ansprüche nur für einen kurzen Zeitraum einfordern – auch wenn sie über Monate oder gar Jahre zu wenig Geld bekommen haben", fordert Wieser, die Verfallsfristen generell abzuschaffen.
ZUR SACHE
Jahresbilanz 2014 – Bezirk Lilienfeld
Arbeits- und sozialrechtliche Beratungstätigkeit
Persönliche Beratungen: 770
Telefonische und schriftliche Beratungen: 1.892
Interventionen beim Dienstgeber: 99 Fälle
Kostenloser Rechtsschutz: 31 Fälle
Außergerichtlich eingebracht: 35.256 Euro
Gerichtlich eingebracht: 71.687 Euro
Insolvenzen 3,592.816 Euro
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