Rettet die Lilienfelder Smombies!
Die Bezirksblätter suchten die größten Gefahrenquellen für Handy-Junkies im Bezirk.
BEZIRK LILIENFELD. In St. Pölten wurde Niederösterreichs erster Airbag um eine Laterne montiert. Hintergrund - Smartphone-Zombies, sogenannte „Smombies", sollen vor schmerzhaften Kollisionen geschützt werden.
Tod durch das Handy
Die Aktion des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hat einen ernsten Hintergrund: Im Jahr 2016 gab es 1.560 Unfälle mit Fußgängern im Straßenverkehr durch Ablenkung, 16 Personen starben. Die Bezirksblätter haben sich in der Region umgesehen, wo die größten Smombie-Fallen lauern und sprachen mit Experten. "Personen, die ihren Blick ständig auf ihr Smartphone richten, sind in der Wahrnehmung ihres Umfeldes stark beeinträchtigt. Augen, Ohren und Gedanken der sogenannten 'Smobies' sind nicht bei der Sache wenn sie sich im Straßenverkehr bewegen. Dadurch gefährden sie sich nicht nur selbst, sondern stellen auch eine Gefahr für andere Straßenverkehrsteilnehmer dar", warnt Roland Berger von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Noch einmal gut gegangen
"Ich hätte im Sommer beinahe einen Jugendlichen überfahren. Der Junge überquerte in Traisen die Straße, ohne nach links und rechts zu schauen. Sein Blick war nur auf das Handy fixiert", berichtet Beate Strochner den Bezirksblättern. Nur eine Vollbremsung verhinderte Schlimmeres. "Als mein Auto knapp neben ihm zum Stillstand kam, 'wachte' der Bursche plötzlich auf, sah mich an und zeigte mir auch noch den Vogel", ärgert sich die zweifache Mutter heute noch. Sie kritisiert hier auch viele Eltern: "Wozu brauchen die Zwergerl in der Volksschule ein Handy? Wenn ich meine Tochter morgens zur Schule bringe, sitzen und stehen Neunjährige herum und senden sich gegenseitig Nachrichten anstatt miteinander zu reden".
Zu weit gefahren
Raphael Stöllner gesteht mutig, selbst ein 'Smombie' zu sein: "Ja, ich bekomme rundherum nichts mehr mit, wenn ich mich auf Nachrichten am Handy konzentriere. Aber bei der Heimfahrt im ÖBB-Triebwagen kann ja nichts passieren, ich bin ja nicht der Lokführer", lacht der 41-Jährige und bessert aus: "Naja, einmal übersah ich meine Haltestelle, fuhr dann bis zur Endstation Hainfeld mit und mit dem nächsten Zug zurück", gesteht er.
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