Bundesheer zieht Zwischenbilanz
HÖRSCHING (red). Genau seit zwei Monaten unterstützt das Militärkommando Oberösterreich die Landespolizeidirektion Oberösterreich bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme durch Oberösterreich. Seit 10. September 2015 ist das Lagezentrum des Militärkommando rund um die Uhr besetzt. Täglich wird dort die Migrationslage analysiert, der Einsatz der eigenen Truppen koordiniert und deren Versorgung geregelt. Vorausschauende Analysen der Lage führen zu einer rechtzeitigen Planung der Unterstützung durch den Stab des Militärkommandos. In der Praxis wird dies so gehandhabt, dass die Landespolizeidirektion Oberösterreich den Unterstützungsbedarf an Soldaten und Fahrzeugen definiert und dieser vom Militärkommando abgedeckt wird.
Unterstützung der Polizei als zentrale Aufgabe
Die Aufgaben der im Raum Oberösterreich eingesetzten Soldaten sind sehr unterschiedlich: Sie bauen Wege und Stiegen zu den Flüchtlingsunterkünften oder errichten Zelte, in denen Flüchtlinge essen oder sich aufwärmen können. Andere unterstützen die Polizei oder Rettung beim Aufbau der Feldbetten und der Essensausgabe, machen Transporte oder springen ein, wenn irgendwo ein Personalengpass auftritt. „Die Zusammenarbeit mit der Landespolizeidirektion funktioniert sehr gut. Wir haben bisher alle Anforderungen umgehend erfüllen können, selbst wenn es oft nur wenige Stunden Vorlaufzeit gibt“, so Generalmajor Kurt Raffetseder, Militärkommandant von Oberösterreich, über den Einsatz seiner Soldaten. Zur direkten Abstimmung befindet sich rund um die Uhr ein Offizier im Lagezentrum der Landespolizeidirektion.
Bilanz des Militärkommando Oberösterreich
Im Schnitt waren in den vergangenen zwei Monaten in Oberösterreich rund um die Uhr vierzig Soldaten zeitgleich im Einsatz zur Unterstützung der Polizei. Rund 40.000 Kilometer haben die Heereskraftfahrer dabei unfallfrei zurückgelegt. Derzeit erfolgen Einsätze in den Transit- und Notquartieren in Kollerschlag, Schärding, Braunau, Wels sowie in Linz im Postverteilerzentrum und in der Unionstraße. Zusätzlich waren vorübergehend Soldaten zur Unterstützung der Flüchtlingsbetreuung in Mühlheim, Julbach und am Grenzübergang Achleiten eingesetzt.
Arbeit im Lagezentrum ist Teamarbeit
Koordiniert wird die Unterstützungsleistung vom Stab des Militärkommando Oberösterreich im Lagezentrum in Hörsching. Seit zwei Monaten wird dort im Schichtbetrieb gearbeitet. Dreimal am Tag gibt es ein Update zur Lage. „Dadurch, dass wir die Führungskräfte an einem Ort zusammengezogen haben, können die an uns gestellten Aufgaben rasch und koordiniert erledigt werden“, so Oberst Johann Hehenberger. Er leitet als Stabschef die Arbeit im Stab des Militärkommando Oberösterreich und damit auch im Lagezentrum. Neben der Koordination der gerade laufende Anforderungen geht es im Lagenzentrum auch um eine vorausschauende Planung: „Unsere Planungen reichen bereits bis Mitte Jänner voraus“, so Hehenberger.
Bundesheer als Sicherheitsnetz der Republik
Das Bundesheer ist das Sicherheitsnetz der Republik und unterstützt die Sicherheitsbehörden und Einsatzkräfte dabei, die derzeitige Flüchtlingskrise zu bewältigen. Ziel des Einsatzes ist es, einen kontrollierten und geordneten Ablauf der Flüchtlingsbewegungen durch Österreich sicherzustellen. Das Bundesheer trägt dadurch zur Sicherheit der Bevölkerung bei uns sorgt für eine bestmögliche humanitäre Versorgung der Flüchtlinge.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.