Linz-Land
Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung
Von der App gegen Lebensmittelverschwendung bis hin zum BAV: viele Ideen zur Lebensmittelrettung.
LINZ-LAND. Die Handy-App "Too Good To Go" sorgt dafür, dass nicht mehr so viele Lebensmittel im Müll landen. Die Idee dazu wurde 2016 in Dänemark entwickelt und rasch in vielen Ländern Europas umgesetzt. Seit 2019 gibt es die Initiative auch in Österreich. In Linz-Land sind 60 Betriebe in der App vertreten. Seit dem Start wurden in der Region mehr als 64.000 Überraschungssackerl über die App verkauft. Im Durchschnitt enthält eine bei Too Good To Go gerettete Portion etwa ein Kilogramm Lebensmittel. Einer der teilnehmenden Betriebe ist die Firma Ed. Haas aus Traun. Der 1915 gegründete Familienbetrieb zählt zu den führenden Unternehmen der österreichischen Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Bis Ende 2020 musste das Unternehmen überschüssige Ware im schlimmsten Fall sogar entsorgen. „Nachdem sich die zur Verfügung stehenden Too Good To Go-Pakete in unserer Umgebung Ende 2020 häuften, kam unserem findigen Marketing-Team die zündende Idee, dass auch wir ein Teil von Too Good To Go werden könnten und sind seit diesem Tag ein vollends zufriedener Lieferant“, betont Leopold Hainy, Geschäftsführer von Ed. Haas Austria. Hainy: „Mittlerweile konnten wir ungefähr 3.300 Stück an Too Good To Go-Paketen mit den unterschiedlichsten Waren und Lebensmitteln – angefangen bei italienischen Spezialitäten über Backwaren bis hin zu Süßwaren – retten.“
Vermeidbarer Müll
Pro Person entstehen im Bezirk Linz-Land etwa 20 Kilogramm vermeidbarer Lebensmittelmüll pro Jahr und das entspricht einem Anteil von 17 Prozent des Restabfalls. Das ergab eine Analyse des Bezirksabfallverbandes (BAV). „Ein Drittel der Lebensmittel werden originalverpackt und unangetastet entsorgt. Die Hälfte der Lebensmittelabfälle besteht aus angebrochenen Verpackungen und Produkten“, so Tanja Moser, Abfallberaterin des Bezirksabfallverbands Linz-Land. Für Moser führen die falsche Lagerung und Aufbewahrung sowie die falsche Interpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) ebenfalls dazu, dass Lebensmittel im Abfall landen.
„Konsum überdenken“
Für Bezirksbäuerin Michaela Sommer "sind wir alle gefordert, unser Lebensmittel-Konsumverhalten zu überdenken“ und rückt das Mindesthaltbarkeitsdatum in den Fokus. Sommer: „Bei Verunsicherung können wir uns auf unsere Sinne verlassen! Sehen wir eine Veränderung auf dem Produkt? Wie riecht es? Wenn auch der Geschmack unverändert ist, können wir es unbedenklich essen." Anders sei dies beim Verbrauchsdatum „zu verbrauchen bis“: Diese Lebensmittel sollten tatsächlich nur bis zum angegebenen Datum verzehrt werden.“ Umso wichtiger ist für Moser das sorgfältige Planen des Einkaufs und das Schreiben eines Einkaufszettels. Auch das Vergleichen der Grundpreise kann helfen: „Nicht immer ist in einer optisch größeren Verpackung mehr drinnen und oft sind Großpackungen teurer als gedacht."
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