Rasergipfel in Leonding
Gemeinsam gegen Raser auf der B1

- Die B1 vor der Trauner Kreuzung gilt als Hotspot der Raserszene. Zahlreiche Anrainer beschweren sich des Öftern über die Lärmkulisse.
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- hochgeladen von Klaus Niedermair
In Leonding trafen sich Bürgermeister sowie Vertreter des Landes OÖ und der Polizei zum "Rasergipfel".
LEONDING. Die B1 bleibt das verkehrstechnische Sorgenkind des Bezirks. Alleine im Rahmen einer Schwerpunktkontrolle am 15. Mai stellte die Polizei unter anderem 45 Anzeigen und 32 Organmandate aus. Vor allem an der Trauner Kreuzung, die als Hotspot der Tuner- und Poserszene gilt, gibt es immer wieder Beschwerden und Anzeigen der Anrainer, meist wegen Lärmbelästigung. "Bei regelmäßigen, großangelegten Zusammenkünften kommt es aufgrund quietschender Reifen, heulender Motoren, lauter Musik und Hupen zu starken Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Menschen, die dort wohnen", betont Trauns Bürgermeister Karl-Heinz Koll. Wie auch am 27. Juni, als die Situation beinahe eskalierte, nachdem ein Mann sich zuerst über den Lärm feiernder Fußballfans aufregte und sie dann mit dem Erschießen bedrohte.
Fluchtfahrten entlang der B1
Zudem beobachtet die Polizei entlang der B1 vermehrt gefährliche Fahrmanöver, illegale Autorennen und massive Geschwindigkeitsübertretungen. "Es kommt zu Fluchtfahrten vor der Polizei, genauso wie Fahren unter Alkohol- oder Suchtmitteleinfluss. Für dieses Verhalten ist in unserer Stadt kein Platz", so Koll, der gleichzeitig betont: "Nicht alle jungen Menschen, die sich auf der Trauner Kreuzung treffen, sind Straftäter und belästigen andere. Es ist wichtig, nicht alle in einen Topf zu werfen."
Gipfeltreffen gegen diese Problematik
Die betroffenen Gemeinden Pasching, Leonding und Traun wollen nun gemeinsam diese Problematik angehen. Bei einem Gipfeltreffen vergangenen Mittwoch, 3. Juli, wurden erste Schritte dieser Zusammenarbeit besprochen. Mit dabei waren, neben den jeweiligen Bürgermeistern, die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land, das Büro von Landesrat Günther Steinkellner, das Magistrat Linz, die Landesstraßenverwaltung, das Bezirkspolizeikommando Linz sowie Polizeibeamte aus den drei Gemeinden.
Koordinierte Verkehrsplanung entscheidend
„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, über Gemeindegrenzen hinaus zu denken", betont die Gastgeberin, Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek. "Der 'Runde Tisch' war ein erster wichtiger Schritt, um unsere Zusammenarbeit zu stärken und effektive Maßnahmen für dieses Problem zu entwickeln“, erklärt Paschings Ortschef Markus Hofko. Man müsse sich regelmäßig treffen, um aktuelle Probleme und Entwicklungen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Hierbei sei eine koordinierte Verkehrsplanung entscheidend, die auch verschärfte Geschwindigkeitsmessungen in allen angrenzenden Gemeindebereichen umfasse.
„Zugang zu Freiflächen einschränken“
"Der Austausch von Informationen und Daten ist unerlässlich, denn die Arbeit der Polizei darf nicht an der Gemeindegrenze enden", so Hofko. Ebenso solle man überlegen, wie man den Zugang zu Freiflächen, die als Treffpunkte für Raser genutzt werden, einschränken könne. "Die Problematik endet nicht an unseren Stadtgrenzen, und wir können nur gemeinsam eine Lösung finden", pflichtet Koll bei.
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