"Will die Fantasie wecken"
Kinderbuchautorin Carina Lendl aus Traun im Interview

- Im Interview verrät die Autorin, worum es in dem Buch geht und wie sie zum Schreiben kam.
- hochgeladen von Oliver Wurz
Mit "Humbi und Mohna auf der wilden Wiese" hat die Traunerin Carina Lendl ihr neues herausgebracht.
TRAUN. Im Interview verrät die Autorin, worum es in dem Buch geht und wie sie zum Schreiben kam.
Seit wann und warum haben Sie mit dem Schreiben begonnen?
Lendl: Ich mag Geschichten. Und ich denke mir gern selbst welche aus. Sobald ich in der Volksschule schreiben gelernt hatte, ging es richtig los. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Lehrerin meine Kurzgeschichte „Ein Schilling erzählt“ der Klasse vorgelesen hat. Und weiß auch noch ziemlich genau, wie peinlich mir das war …
Ich habe immer geschrieben, so ganz für mich allein. Und irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, da habe ich so viele Ideen im Kopf gehabt, dass ein ganzes Buch mit 416 Seiten draus geworden ist. (Mein erstes Buch: Welche Farbe hat mein Tag?) Und jetzt bin ich sehr stolz auf mein neues Buch, das im Renate Götz Verlag erschienen ist und von der Künstlerin und meiner Freundin Hannelore Demel-Lerchster wunderschön und witzig illustriert wurde.
Worum geht es in dem Buch?
Steinhummelkönigin Humbi und die kleine Mohnbiene Mohna sind auf einer bunten Wildblumenwiese zu Hause. Hier gibt es viele Tiere und es ist enorm wichtig, den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten, denn so manch eines hat seine Nachbarn zum Fressen gern. Gemeinsam mit ihrem besten Freund, dem Igel Ignatz, bestehen Humbi und Mohna lustige und aufregende Abenteuer.
Warum diese Geschichte?
Ich bin beim Spazierengehen immer wieder an einer bunten Blumenwiese vorbeigekommen. Und eines Tages war sie verschwunden. Weggebaggert. Da war nur noch Schotter. Ich stand davor und dachte an all die kleinen Lebewesen, die hier gelebt hatten. Und darüber musste ich unbedingt schreiben.
Warum Humbi und Mohna?
Es gibt viele Tiere, die es heutzutage schwer haben, Lebensraum für sich zu finden, etwa die Wildbienen. Humbi und Mohna gehören zur Familie der Wildbienen. Humbi ist eine Steinhummelkönigin. Das englische Wort bumblebee für Hummel finde ich sehr schön. Ich habe die Wörter Hummel und bumblebee gemixt und daraus ist der Name Humbi entstanden. Und die kleine Mohnbiene Mohna ist mir in den Sinn gekommen, als ich Informationen über Wildbienen zusammengesucht habe. Die Mohnbiene tapeziert ihre selbstgegrabenen Bodennester mit Blütenblättern, wie z.B. Wiesenstorchenschnabel und Johanniskraut, aber vor allem mit Mohnblumenblättern. Das hat mich fasziniert.
Was treibt Sie beim Schreiben an?
Mein Anliegen ist es, Kinder mit Fantasie, Witz und Spannung auf die Zerbrechlichkeit und die Nöte unserer Natur aufmerksam zu machen. Denn auch Tiere benötigen Platz. Wo wir Menschen bauen, verschwinden nicht „nur“ Grünflächen, sondern zahllose leise, kleine Wesen. Diejenigen von ihnen, die Flügel oder schnelle Beine haben, fliehen. Aber wohin?
Vielleicht gelingt es mir, mit meiner Geschichte ein paar Samenkörnchen in die Gedanken der Weltgestalter von morgen zu streuen.


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