Walter Wernhart
„Möchte keine Luftschlösser bauen“

Kurz nach der Angelobung zum Vizebürgermeister: Bezirkshauptmann Manfred Hagendeder, Walter Wernhart, Ofterings Bürgermeister Dietmar Lackner (v. l. n. r.). | Foto: BH Linz-Land
  • Kurz nach der Angelobung zum Vizebürgermeister: Bezirkshauptmann Manfred Hagendeder, Walter Wernhart, Ofterings Bürgermeister Dietmar Lackner (v. l. n. r.).
  • Foto: BH Linz-Land
  • hochgeladen von Klaus Niedermair

Walter Wernhart, Neo-Vizebürgermeister von Oftering, will positive Entwicklung der Gemeinde.

Herzliche Gratulation zur neuen Herausforderung. Wie wollen Sie ihr Amt anlegen (Mediator, Visionär etc.)? Wernhart:

Vielen Dank! Diese neue Herausforderung kam für mich auf Grund des Wohnortwechsels unseres bisherigen Vizebürgermeisters zwar unverhofft, aber ich nehme sie mit viel Elan und großem Engagement an. Natürlich braucht es, wenn man solch ein Amt übernimmt, Visionen. Ich möchte keine Luftschlösser bauen, vielmehr geht es mir um die positive Weiterentwicklung unserer Gemeinde, um den Ansprüchen der Bevölkerung in den nächsten Jahren gerecht zu werden.
Oftering muss zukunftsfit werden!

In den letzten Jahren war die Zusammenarbeit mit der SPÖ Oftering durch Konflikte getrübt? Woran liegt das getrübte Klima im Ofteringer Gemeinderat und     wie kann sich die Zusammenarbeit im Gemeinderat verbessern?

Der Verlust der absoluten Mandatsmehrheit im Gemeinderat, die die SPÖ über viele Jahrzehnte innehatte, war für die SPÖ in Sachen Zusammenarbeit sicher ein Lernprozess. Da gibt es naturgemäß Reibungsflächen, die sich, so hoffe ich, im Laufe der Periode verringern werden. Dass nun die Obfrau der SPÖ Oftering, Heidemarie Schreiberhuber, in ihrer letzten Gemeindeparteizeitung durch einen untergriffigen Kommentar eher einen Beitrag zur Klimavergiftung leistete, ist zwar befremdend, hindert mich aber nicht daran, den Weg der Zusammenarbeit weiter zu beschreiten, geht es schließlich nicht um Befindlichkeiten, sondern nur um den Einsatz zum Wohle der Bevölkerung.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft Ofterings?

Unsere Gemeinde ist durch die vielen Anbauflächen nach wie vor landwirtschaftlich geprägt.
Unsere ausgezeichneten Landwirtschaftsbetriebe haben sich zum Teil auch zu wichtigen Nahversorgern etabliert. Große Bedeutung hat Oftering aber auch als Wohngemeinde mit hoher Lebensqualität gewonnen. Gleichzeitig brauchen Kommunen für die Finanzkraft – und dies ist kein Geheimnis –gut wirtschaftende Betriebe. Diese Balance gilt es stets herzustellen, Wohnqualität und Wirtschaftsbetriebe dürfen kein Widerspruch sein. Nur so können auch in Zukunft wichtige Projekte für einen Ort umgesetzt werden.

Welche Projekte sind ihnen wichtig?

Die großen Projekte wie der Ausbau des Wasser- und Kanalnetzes sind endlich abgeschlossen.
Wir wissen, dass in den nächsten zwei bis vier Jahren der Ankauf von zwei neuen Feuerwehr-
Einsatzfahrzeugen ansteht. Dafür wird die Gemeinde nicht unerhebliche Geldmittel zur Verfügung stellen müssen. Unsere beiden Feuerwehren sind für den Ernstfall bestens ausgebildet, sie brauchen dazu aber auch das entsprechende hochwertige Gerät, darüber gibt es keine Diskussion. Unsere Einrichtungen für die Kinderbetreuung sind auf einem sehr guten Niveau, es gibt aber noch Nachholbedarf. Auch das Jugendzentrum ist schon sehr in die Jahre gekommen. Da bedarf es dringend eines neuen Konzeptes für unsere Jugendlichen. Auch der Umbau des alten Bauhofes zu einem Haus der Vereine und der Begegnung sowie eine ansprechende und mit Leben erfüllte Gestaltung des Ortszentrums liegen mir sehr m Herzen.

In Großstädten wie Linz wir über die Rolle der Vizebürgermeister diskutiert. Braucht eine Gemeinde wie Oftering einen Vizebürgermeister?

Wenn man damit die Forderung nach mehr Kompetenz für den Vizebürgermeister meint, verstehe ich die Diskussion. Natürlich braucht auch eine Gemeinde wie Oftering einen Vizebürgermeister. Da geht es nicht nur um die Stellvertretung im Verhinderungsfall des Bürgermeisters, sondern auch um die Übernahme wichtiger Aufgabenbereiche. Diese Regelung gibt es übrigens nicht nur im öffentlichen Bereich, sondern findet man auch in den meisten privatwirtschaftlichen Betrieben. Außerdem ist es in einer Demokratie wichtig und richtig, dass es für die Bevölkerung mehrer Ansprechpartner gibt, die nicht nur aus einer einzigen Partei kommen.
Auf Grund des Wahlergebnisses von 2015 steht eben einmal der erste Vizebürgermeister in Oftering der ÖVP zu.

Oftering war seit jeher eine Abgangsgemeinde. Wie kam es zu dieser Situation und wie kann sich die finanzielle Gebarung der Gemeinde langfristig verbessern?

Oftering zählt trotz der Lage im Speckgürtel des Zentralraumes leider nicht zu den finanzkräftigen Gemeinden. Geringe Einnahmen einerseits, aber hohe Ausgaben für Investitionen und Personal andererseits, vielleicht auch eine zu lockere Handhabung bei den Ausgaben bescherte Oftering früher stets das Attribut „Abgangsgemeinde“.

Durch Budgetdisziplin und die Ansiedlung von gut geführten Betrieben, insbesondere von zwei leistungsstarken und erfolgreichen Mittelbetrieben, ist es gelungen, im Rechnungsabschluss endlich schwarze Zahlen zu schreiben. Dieser Weg muss auch in Zukunft konsequent beschritten werden.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz-Land auf MeinBezirk.at/Linz-Land

Neuigkeiten aus Linz-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.