Altstoffsammelzentrum
Recycling: Aus Altem wird wieder Neues

- Fünf Gemeinden, ein Altstoffsammelzentrum: Im vergangenen Herbst wurde das ASZ Kremstal eröffnet, eine Kooperation von Kematen, Piberbach, Neuhofen, Allhaming und Eggendorf.
- Foto: BRS
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Die Altstoffsammelzentren im Bezirk verzeichnen eine Recyclingquote von 80 Prozent.
BEZIRK (wom). "Die meisten Rohstoffe sind begrenzt und nur schwer ersetzbar. Deshalb ist die Wiederverwertung von Abfällen von größter Bedeutung", betont Dietmar Kapshamer, Vorsitzender des Bezirksabfallverbandes Linz-Land und Bürgermeister von Kirchberg-Thening. Voraussetzung für effektives Recycling ist es, dass Abfälle getrennt gesammelt und dann in einem der neun Altstoffsammelzentren (ASZ) im Bezirk entsorgt werden.
In Linz-Land fielen 2018 173 Kilogramm Müll pro Einwohner an. Im Vergleich zu 2017 bedeutet dies einen Rückgang von vier Prozent. Mit einer Menge von knapp 6,2 Millionen Kilogramm ist der Standort Traun unangefochten an der Spitze der ASZ im Bezirk, noch vor der größten Stadt in Linz-Land, Leonding, mit rund 4,7 Millionen Kilogramm. Am wenigsten wurde 2018 in Hörsching entsorgt.
Am fleißigsten wurde von den Linz-Landlern 2018 Altholz abgegeben – 50 kg pro Einwohner – gefolgt von Bauschutt (37 kg) und Altpapier (13 kg). Im Oberösterreich-Vergleich liegt man beim Altpapier nicht im Spitzenfeld. Dies liegt laut Kapsamer auch am gut ausgebauten Holsystem im Bezirk: "Zahlreiche Altstoffe wie Kunststoff- und Metallverpackungen sowie gemischtes Altpapier werden daher nicht direkt in die ASZ gebracht. Rechnet man die Menge Altpapier aus öffentlicher Behältersammlung – 73 kg pro Einwohner und ASZ – 12 kg pro Einwohner – zusammen, so hatte Linz-Land gemeinsam mit Ried den Spitzenwert im Bundesland", betont der Vorsitzende des Bezirksabfallverbandes Linz-Land.
Gemeinden kooperieren
Ein eigenes ASZ ist für zahlreiche Gemeinden aufgrund deren Größe und produzierter Müllmenge nicht sinnvoll. Daher werden diese öffentlichen Institutionen meist von mehreren Kommunen genutzt, wie etwa beim ASZ Kremstal. Im vergangenen Herbst eröffnet, haben sich hier die fünf Gemeinden Neuhofen, Kematen, Piberbach, Allhaming und Eggendorf zusammengetan.
Abfall "verbindet"
Ein ASZ ist aber nicht nur eine Sammelstelle für Altstoffe, sondern auch ein Ort, wo Leute sich treffen. "Es stimmt tatsächlich. Jeder Mensch verursacht Abfall und eine Vielzahl davon kann nur in den ASZ entsorgt werden. Daher: Wer verantwortungsvoll mit seinem Müll umgeht, kommt ab und zu beim ASZ vorbei und kommt mit jemandem zusammen, der das Gleiche tut", erklärt Kapsamer.
Ebenso sichtbar wird die "verbindende Kraft" des Abfalls bei den traditionellen Flurreinigungsaktionen im Frühjahr. Gemeinden, Vereine und Institutionen rufen Jahr für Jahr Bewohner dazu auf. Aktionen, die gut angenommen werden: So fanden sich im Vorjahr etwa 50 freiwillige Helfer in St. Marien zusammen, um gemeinsam den Ort vom Müll zu befreien. "Es ist immer wieder toll zu sehen, wie die Bürger hier jedes Jahr für die gute Sache zusammenhelfen", betont Bürgermeister Helmut Templ.
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