Rotstift schmerzt Kaserne in Hörsching Heer

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HÖRSCHING (kut). Die Bundesregierung hat beim Bundesheer den Sparstift angesetzt. Die geplanten Sparmaßnahmen treffen die Kaserne in Hörsching hart.
85.000 Euro pro Monat
"Die fehlenden Mittel verzögern die Baumaßnahmen, die in Hörsching erforderlich sind, um Platz für die restliche Truppe aus der Hillerkaserne zu schaffen. Das könnte bedeuten, dass die Hillerkaserne länger erhalten werden muss. Jeder Monat Verzögerung kostet das Heer 85.000 Euro. Es ist, als würde man einem Ertrinkenden statt eines Schwimmreifens einen Autoreifen zuwerfen. So kann echtes Einsparungspotezial aus Geldmangel nicht genutzt werden", erklärt Oberstleutnant Heinrich Birschkus vom OÖ. Militärkommando in Hörsching. Die drastische Reduktion des Treibstoffes stellt das Bundesheer vor ein großes Problem. "Diesmal trifft es uns bis ins Mark. Ausbildungs-, Übungs- und Einsatzbewegungen werden weiter eingeschränkt. Das Beschaffungsvolumen für Diesel und Flugtreibstoff wird um 20 Prozent verringert. Sowohl eine Verkleinerung der Kfz- Flotten als auch ein Treibstoffsparprogramm sind die Konsequenzen", so Birschkus weiter. Infrastruktur wie beispielsweise nicht mehr ausgelastete Kasernen sind Kostentreiber, die das ohnehin zu geringe Budget belasten. "Eine Schließung von Kleinstandorten wie Freistadt ist zur Senkung der Betriebskosten ein Gebot der Stunde. Die Überprüfung aller geplanten Vorhaben hinsichtlich Organisation und Infrastruktur ist unausweichlich."
Flexibilität eingeschränkt
Das Bundesheer wird häufig zu Einsätzen nach Naturkatastrophen wie beispielsweise Hochwasser gerufen. Dies wird durch das geringe Budget nur mehr geringfügig möglich sein. "Natürlich können Soldaten auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Bussen in ein Überschwemmungsgebiet fahren. Schweres Gerät können sie dann nicht mitnehmen, und die Fähigkeit, flexibel an mehreren Orten gleichzeitig wirksam zu werden, wird entsprechend eingeschränkt und langsamer, viel langsamer", so der Oberstleutnant. In Hörsching hilft man sich mit innovativen Maßnahmen. Zum Beispiel wurde ein zentrales Bekleidungsmanagement eingerichtet und die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen werden angepasst. Untertags holen sich die Soldaten ihre Jause aus der Truppenküche. "Jede Einsparungsmaßnahme erfordert zunächst ein Maß an Investition. Ein Verzicht auf Wachsoldaten ist zum Beispiel erst möglich, wenn entsprechende technische Sicherungseinrichtungen angebracht sind. Da auch das Baubudget massiven Kürzungen unterliegt, werden wir dringende Baumaßnahmen wieder mit Soldaten vollenden müssen."
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