Leondings Politik ist sich einig
St. Isidor soll zurück in den überregionalen Grünzug
Leondinger Gemeinderat mit einstimmigen Beschluss für eine Rückwidmung.
LEONDING (red). Mitte November 2018 wurden – auf Wunsch der Eigentümer – von der Landesregierung 30 Hektar aus dem überregionalen Grünzug in St. Isidor herausgenommen. Dies will Leondings Politik nun korrigieren lassen. Einstimmig wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst, an die Landesregierung heranzutreten. Bei der nächsten Novellierung des Raumordnungsprogrammes sollen die Grundstücke des Grünzugs wieder aufgenommen werden.
Rasche Lösung herbeiführen
„Wir müssen uns mit dem Land gemeinsam ansehen, wie und wo sich Leonding weiterentwickeln kann. Wir können uns dem Zuzug nicht verwehren, aber wir werden genau prüfen, welche Flächen für die Stadtentwicklung Potenzial haben und sinnvoll sind“, betont Leondings geschäftsführende Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek.
Mit großer Genugtuung hatte die Bürgerinitiative "Grünzug St. Isidor" die Entscheidung aufgenommen. "Wir bedanken uns bei den mehr als 3.000 Unterstützern. Ohne diese breite Bürgerbewegung wäre es nicht möglich gewesen, diese Wende zur Erhaltung der Lebensqualität in Leonding im Gemeinderat von Leonding zu erreichen", betont Johann Katstaller von der Bewegung. Die Bürgerinitiative werde ab sofort bei allen Landesregierungsmitgliedern vorstellig werden, damit dieser Beschluss oder besser gesagt Verordnungswunsch in der Landesregierung rasch umgesetzt wird.
Anschober schaltet sich ein
Mit Umweltlandesrat Rudi Anschober gibt es dort auch einen Vertreter, der sich aktiv für den Grünzug St. Isidor einsetzt. Bereits im November 2018 hatte er gegen die Abänderung des Raumordnungsprogrammes – damals unter Wirtschaftslandesrat Michael Strugl – gestimmt. Vergangenen Montag brachte der Umweltlandesrat das Ersuchen des Leondinger Gemeinderats bei einer Sitzung der Landesregierung ein, um hier rasch eine Lösung zu ermöglichen. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Entscheidung vertagt
„Leider wurde gegen meine Stimme mehrheitlich beschlossen, den Antrag zu vertagen, bis das Raumordnungsressort den Sachverhalt überprüft hat und der aktuelle Beschluss des Leondinger Gemeinderats vorgelegt wird", so Anschober. Er hoffe jedoch, dass es dennoch zu einem raschen Beschluss kommt. "Vielleicht fällt das Farbe-Bekennen im Sinn der Lebensqualität und des Naturschutzes vor den Leondinger Bürgermeisterwahlen leichter“, so der Umweltlandesrat, der auch auf die anstehende Bürgermeisterwahl am 26. Mai anspielt.
In Leonding bemüht man sich, die Problematik nicht zum Wahlkampfthema werden zu lassen. "Hier muss ohne wahltaktisches Kalkül und ohne Populismus vorgegangen werden", meint Markus Prischl von den Neos.
Herausforderung für Zukunft
Für Franz Bäck von der ÖVP ist die Baupolitik neben dem Verkehr eines der Zukunftsthemen. "Wir sind für den Erhalt von Grünland anstatt Bauland auf Bestellung", so Bäck. Auch für Sven Schwerer, Bürgermeisterkandidat der Grünen, steht fest: "Die größte Herausforderung in Leonding wird der vernünftige Umgang mit Grund und Boden sein. Da brauchen wir klare Regeln", so Schwerer. Peter Hametner, Kandidat der FPÖ, sieht die Lösung in einem langsamen, geregelten Wachstum der Stadt. "Zudem braucht es klare Entscheidungen, um auch die Identität der 22. Ortschaften nicht zu verlieren", so Hametner.
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