Unmut um Lager in Fliegerhorst Vogler
HÖRSCHING (wom). Mitte bis Ende August werden in der Kaserne Hörsching 100 Flüchtlinge untergebracht.
Insgesamt 76 Container sollen auf dem militärischen Gebiet aufgestellt werden, wobei jeweils eine Einheit 38 Container umfasst und 50 Personen Platz bietet. "Ein Container ist für vier Personen ausgerichtet. Die üblichen Container dienen der Infrastruktur. In ihnen werden Warenlager oder Wascheinrichtungen eingerichtet", erklärt Hörschings Bürgermeister Gunter Kastler nach Rücksprache mit dem Innenministerium. Somit ergibt sich anstatt der in anderen Medien kolportierten 300 Flüchtlinge eine Anzahl von 100 Personen, die in Hörsching eine Unterkunft erhalten sollen. Die Kosten für den Aufbau des Lagers sowie die Errichtung der Infrastruktur übernimmt der Bund. Erst über die Medien erfuhr Kastler vom Asyllager im Fliegerhorst Vogler. "Wir wurden nicht informiert. Da fühlt man sich schon überfahren, wenn man einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wird", ärgert sich der Gemeindechef.
Dies ist aber nicht der einzige Kritikpunkt, den Kastler zu diesem Vorhaben vorbingt. Als langjähriger Soldat im österreichischen Bundesheer sieht der Bürgermeister die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Kaserne im Vollbetrieb als problematisch an. "Zum einen stellt dies ein gewisses Sicherheitsrisiko dar, da sich sowohl der militärische als auch der zivile Flughafen in unmittelbarer Nähe befindet. Zum anderen halte ich es nicht für klug, kriegstraumatisierte Flüchtlinge in einem extra eingezäunten Lager in einer Kaserne unterzubringen, in der aktiver Vollbetrieb herrscht", so Kastler.
Die Sicherheit ist auch für Herwig Mahr von der FPÖ ein zentrales Thema. "Die Entwicklungen in den vergangenen Jahren nehmen mittlerweile einen bedrohlichen Verlauf", so Mahr, der darauf verweist, dass der Polizeiposten Hörsching auch für die Gemeinden Kirchberg-Thening und Oftering zuständig ist. "Die Frage ist, wie sich das neue Asylquartier in der Kaserne Hörsching auf die Arbeit der Polizisten und somit auf die Sicherheit der Bevölkerung in dem Verantwortungsbereich dieser Polizeiinspektion auswirken wird", erklärt Mahr und fordert mehr Personal für den Hörschinger Polizeiposten.
Laut dem Büro von Soziallandesrätin Gertraud Jahn sei es normal, dass das Lager durch einen Zaun baulich von der Kaserne abgetrennt ist. Wie es mit dem Zugang für Hilfsorganisationen oder Vereine aussieht, könne man jedoch nicht beantworten, da das Lager vom Bund betreut wird.
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