Leondinger Fleischermeister Christian Derntl
„Wären für Kunden Risiko eingegangen“
Chef Christian Derntl erzählt, warum er selbst testen ließ und wie es nun weitergeht.
LEONDING (red). Wie geht es Ihnen und Ihren Mitarbeitern gesundheitlich?
Derntl: Lediglich eine Dame von den positiv getesteten Personen zeigt leichte Symptome. Es scheint so, als ob es bei den meisten fast unbemerkt vorübergeht. Die vorerst größere Belastung ist die Quarantäne. Mit diesem Umstand muss man erst umgehen lernen. Auch mir selbst fällt es nicht gerade leicht, mich an diese einengende Situation zu gewöhnen.
Wie sieht der weitere Verlauf der Quarantäne aus?
Privat sind die Regeln klar, wie bei allen anderen auch. Keine persönlichen Kontakte, keine Treffen. Das ist natürlich hart, aber anscheinend notwendig. Geschäftlich nutzen wir die Zeit des Stillstandes, um Revisions- und Wartungsarbeiten durchführen zu lassen.
Wie geht es wirtschaftlich in der Fleischerei weiter?
Wir haben in den letzten Jahren sehr gut gearbeitet und haben uns einen treuen Kundenstamm mit unserer "Qualität ohne Kompromisse"-Philosophie aufbauen können. Natürlich haben wir unser Bestes gegeben, um den finanziellen Schaden so gering wie möglich zu halten. Die Verluste sind dadurch relativ begrenzt. Nur wenige Waren konnten wir nicht an befreundete Gast- oder Wirtshäuser abgeben. Die Waren, welche übrig blieben, haben wir an den Soma-Markt und an die Wärmestube St. Vinzenz kostenlos abgegeben. So haben wir den Schaden gut in Grenzen halten können. Der größte Posten sind die Personalkosten. Jedoch wurde uns gesagt, dass wir diese für die Mitarbeiter, welche in Quarantäne sind, erstattet bekommen.
Warum haben Sie sich und Ihre Mitarbeiter in Eigenregie testen lassen?
Wir haben alle Mitarbeiter auf unsere Kosten testen lassen, weil wenn wir den normalen Weg gegangen wären, hätten wir vermutlich noch drei Tage unsere Waren im Geschäft verkauft. Das war für mich keine Option. Das bedeutet, wir wären für unsere Kunden ein Risiko eingegangen.
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