"Wir rekrutieren auf Biegen und Brechen"
Bundesheer informiert über Neustrukturierung, aktuelle Sicherheitslage und Personalmangel.
HÖRSCHING (red). „Die prognostizierten Bedrohungsszenarien sind inzwischen Realität geworden“, erklärt Generalmajor Kurt Raffetseder, der Militärkommandant von Oberösterreich. Der Terror sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Die künftigen Aufgaben des Bundesheeres in Bezug auf Terrorismus sind die Schaffung eines entsprechenden Lagebildes für die politische Führung, das Sichern von kritischer Infrastruktur sowie Cyber Defence. „Die vergangenen zehn Jahre wurde das Heer planmäßig heruntergefahren – auch moralisch. Die Rettung erfolgte in letzter Minute, vor allem durch die Person des jetzigen Bundesministers Hans-Peter Doskozil“, so Raffetseder.
Eine wesentliche Herausforderung ist die Personalgewinnung. Die Voraussetzung wie höhere Einstiegsgehälter für Unteroffiziere, die Verkürzung der Ausbildungszeit zum Unteroffizier und lebenslange Anstellungen sind dafür bereits geschaffen worden.
Erste Erfolge sichtbar
Dass die Bemühungen des Ressorts für mehr Personal mittlerweile erste Früchte tragen, zeigt sich in den präsentierten Zahlen. Waren 2015 noch 2400 Freiwilligenmeldungen für eine Karriere beim Bundesheer eingelangt, waren es 2016 bereits 3900 bei steigender Tendenz. Bauer beschwichtigt jedoch, dass die Ausfallsrate der Eignungstestung bei 25 Prozent liege. Probleme bei der Rekrutierung gebe es nach wie vor bei Spezialfunktionen wie Militärpiloten und Militärärzten. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalwerbung betrifft Frauen. Derzeit sind etwa 2,7 Prozent aller Soldaten weiblich. Bis 2025 soll dieser Wert auf zehn Prozent angehoben werden. Dieses Ziel wird durch intensive Werbekampagnen speziell für Frauen gefördert. „Wir rekrutieren auf Biegen und Brechen“, erklärt Oberst Emmerich Bauer vom Heerespersonalamt Wels.
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