Wirbel in Leondinger Freibad
Aushang bei Freibad Kürnberg in Leonding rief Mitglieder der Identitäten Bewegung auf den Plan.
LEONDING (red). Die Identitären hatten sich vergangenen Samstag Nachmittag im Eingangsbereich vor dem Bad zu einer Protestaktion zusammengefunden. Auslöser hierfür war ein Hinweisschild mit der Information, dass das Tragen von Burkinis im Freibad erlaubt ist. Dabei handelt es sich um eine zweiteilige Badebekleidung für Frauen, die außer Gesicht, Händen und Füßen den gesamten Körper bedeckt. Zudem wurde um Verständnis für deren Träger gebeten: Zu viel für die selbsternannten Verteidiger Europas. In Burkini-Kostümen und mit Schildern posierten zwei Aktivisten der Bewegung, während andere Flugblätter verteilten. Rund 15 Minuten dauerte der Protest. "Wir wollten ein Zeichen setzen. Außerdem sollte der Aushang des Freibades Leonding unserer Meinung nach nicht kommentarlos hingenommen werden", erklärt Roland Moritz, Sprecher der Identitären Bewegung Oberösterreich.
Badeordnung klar geregelt
Was für die islamkritischen Aktivisten als ein weiteres Einknicken vor der Ausbreitung des fundamentalistischen Islams in Österreich gewertet wird, ist und bleibt für die Stadt Leonding ein einfacher Hinweis auf die Kleiderordnung im öffentlichen Bad. "Der Infohinweis wurde in der letzten Juliwoche aufgehängt, um Klarheit unter den Besuchern zu schaffen", erklärt Thomas Fiechtl, Betriebsleiter des Leondinger Freibades. In den vergangenen Tagen und Wochen war es zu vereinzelten Diskussionen unter Badegästen gekommen, ob das Tragen von Burkinis im Wasser erlaubt sei oder nicht.
Ein Blick in die Badeordnung der Stadt – einstimmig beschlossen vom Gemeinderat – bringt die rasche Antwort: Die Benutzung des Freibades ist nur mit Badekleidung erlaubt. Darunter fällt auch der Burkini, da er wie auch zahlreiche Badehosen und Bikinis aus Elastan gefertigt und daher bakteriell im gleichen Außmaß unbedenklich ist. "Das ist keine neue und keine spezielle Regelung, sondern wird in den anderen öffentlichen Bädern ebenso gehandhabt“, betont Leondings Bürgermeister Walter Brunner. Dem pflichtet auch Gerhard Märzinger, Bademeister im Erlebnisbad Ansfelden, bei. "In der Badeordnung ist alles klar geregelt. Es geht hier vor allem um die Hygiene. Deswegen ist etwa auch nicht erlaubt, mit Leibchen aus Baumwolle oder in Unterwäsche baden zu gehen", betont Märzinger.
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