Neuhofen: Gemeinde fordert "Feier-Kosten" zurück

NEUHOFEN. Ein Paukenschlag im Neuhofner Gemeinderat: Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 16 zu 15 Stimmen wurde am 30. März eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Neuhofens Bürgermeister Günter Engertsberger erhält von der Gemeinde die Rechnung in der Höhe von 4.769,48 Euro. Dabei handelt es sich um 50 Prozent der Kosten seiner Geburtstagsfeier, die Engertsberger zuvor an die Gemeinde verrechnet hatte.

Grüne: "Handelt sich um Machtmissbrauch"
Gegen die Stimmen von SPÖ und FPÖ setzte sich eine Mehrheit von ÖVP, Grünen und einem Mandatar der FPÖ durch. Darüber hinaus wurde der Ortschef aufgefordert, sämtliche Rechnungen seiner Geburtstagsfeier offenzulegen und dem Prüfungsausschuss vorzulegen.

„Grüne und ÖVP haben Günter Engertsberger sehr oft die Gelegenheit gegeben, das Problem selbst aus der Welt zu schaffen. Er weigerte sich bis dato beharrlich. Unverständlich ist, dass seine Partei bis zuletzt versuchte, diese Unverschämtheit zu decken. Wer die Stellungnahme der Aufsichtsbehörde dazu liest, muss zu dem Schluss kommen, dass es sich um Machtmissbrauch handelte“, kritisiert Grünen-Mandatar Michael Langerhorst in einer Aussendung.

„Einzelne Personen gießen Öl ins Feuer“

Kurz und knapp fiel die Reaktion von Neuhofens Vizebürgermeisterin Gertraud Eckerstorfer (SPÖ) aus. Ihre Partei hatte bisher stets auf der Seite des Bürgermeisters gestanden: „Bitte um Verständnis. Die weitere Vorgehensweise muss jetzt mit der Amtsleiterin und dem Bürgermeister abgeklärt werden.“ Laut Eckerstorfer sei das derzeitige Klima im Gemeinderat schlecht: „Einzelne Personen im Neuhofner Gemeinderat – ich nenne natürlich keine Namen – gießen Öl ins Feuer“, sagt sie. Bürgermeister Günter Engertsberger selbst erholt sich gerade von einer Operation und äußerte sich bis Redaktionsschluss noch nicht.

Feier ohne Beschluss

Ein kurzer Rückblick zur Causa "Geburtstagsfeier auf Gemeindekosten": Wie die BezirksRundschau Linz-Land am 11. August berichtete, ließ sich Bürgermeister Günter Engertsberger einen Großteil seiner Geburtstagsfeier von der Gemeinde bezahlen. Das passierte – laut Aussage von ÖVP und Grünen – ohne gültigen Beschluss des Gemeinderats.