Trauerspiel war gestern, heute wird gelacht – DIE SPINNEN, DIE RÖMER!

- hochgeladen von werner moser
Rom ungefähr 200 Jahre vor Christus: der Sklave Pseudolus hofft nur auf eines: dass er endlich freikommt! Dafür ist er sogar bereit, seinen jungen Herrn, den ebenso hübschen wie einfältigen Hero, mit der jungfräulichen Kurtisane Philia aus dem benachbarten Freudenhaus zusammenzubringen. Diese ist jedoch bereits dem berühmten Krieger Miles Gloriosus versprochen, und auch Heros Eltern Domina und Senex sind von der Liaison alles andere als begeistert. Um Miles loszuwerden, erfindet Pseudolus eine schlimme Seuche, der die hübsche Philia leider zum Opfer gefallen sei, und erpresst Haussklave Hysterium, die tote Schönheit darzustellen. Doch dann will Miles den Schleier der Braut lüften, um ihr einen letzten Kuss auf die roten Lippen zu drücken …
Wer sich auf diese skurrile Geschichte einlässt, erlebt gut zwei Stunden rasanten Slapstik mit einer wirklich sehr spielfreudigen Cast.
Vor allem der Sklave Pseudolus (David Arnsperger) ist eine Wucht. Eine Augenweide auch Hysterium, der Sklave des Senex und der Domina (Gernot Romic) wenn er immer wieder über die Bühne „rollt“. Der große Hauptmann Miles Gloriosus (Christian Fröhlich) ist jetzt von seiner Statur eh nicht gerade klein, aber durch sein ausgefallenes Schuhwerk 🙂 wirkt er wirklich wie ein Riese.
Für diese überdrehte Inszenierung der Musicalkomödie holte der Linzer Musicalchef Matthias Davids (Ghost, Ragtime, Les Misérables, Hairspray) zusätzlich Akrobatikkünstlerin Maria Gschwandtner als Gymnasia ins Ensemble.
Das ganze Stück wird untermalt von schmissigen Melodien und klasse Stimmen vom „mehrstimmigen“ Chor. Was uns besonders gefallen hat, dass hier, nicht wie bei anderen Produktionen eine Fünf-Mann-Band auf der Bühne steht, sondern das Bruckner Orchester Linz. Das allein ist schon ein Grund das Stück zu besuchen.
Unser Fazit: Man muss sich auf das Stück einlassen, uns persönlich war es einen „touch too much“ oder wie es die alten Römer sagten: Memoria est heri, hodie enim risus.
Landstheater Linz
WEITERE TERMINE 5., 8., 14., 19., 25. Februar, 1., 7., 9., 12., 19. März, 19., 26. April, 9., 11., 22. Mai, 30. Juni, 1., 3. Juli 2020
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