Zu Besuch im Haus der Linzer Geschichte(n)

Im Zuge jeder Ausstellung werden Objekte aus dem Archiv restauriert und katalogisiert sowie auch neue Exponate angekauft. | Foto: Reinhard Haider
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  • Im Zuge jeder Ausstellung werden Objekte aus dem Archiv restauriert und katalogisiert sowie auch neue Exponate angekauft.
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Das Haus in der Dametzstraße atmet Geschichte. Das Vorstadtpalais selbst stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1911 von der Stadt übernommen, beschloss man Anfang der 60er Jahre, dort die reichhaltigen städtischen Sammlungen zu präsentieren.

Tausende Exponate

Der Grundstock dafür stammt von Anton Maximilian Pachinger, ein Linzer Volkskundler und leidenschaftlicher Sammler. Auf seinem Nachlass, der sich in zwei Häusern in der Bethlehemstraße bis unters Dach türmte, baut die heutige Sammlung des Nordico auf. Textilien, Kleider, Gemälde, Möbel und mehr gingen 1938 in den Besitz des Stadtmuseums über. Jedes Jahr kommen trotz nur kleinem Ankaufsbudget neue Stücke dazu. Oft werden dem Museum auch Objekte hinterlassen, von Privatpersonen oder Stiftungen. "Wichtiger als Geld ist den Menschen meist, dass sie sichergehen können, dass ihre Objekte ordnungsgemäß und liebevoll aufbewahrt werden", sagt Museumsleiterin Andrea Bina. Inzwischen sind es abertausende Exponate, die in einem viergeschoßigen Industriegebäude im Linzer Süden gelagert werden. Betreut werden die Sammlungen, die neben volkskundlichen Objekten auch Gemälde, Grafiken und Fotografien umfassen, von wissenschaftlichen Mitarbeitern.

Spannende Entdeckungen

"Das Außenlager wird für unsere Bedürfnisse langsam zu klein", sagt Bina. Das Archiv soll daher in die Tabakfabrik übersiedeln. "Das wird für uns eine riesige Herausforderung." Derzeit arbeitet das Museumsteam daran, alle Objekte digital zu erfassen. Jedes einzelne muss fotografiert und richtig beschlagwortet werden. "Dabei stoßen wir immer wieder auf spannende Geschichten und Personen." Eine davon war etwa die Malerin Fanny Newald, der das Stadtmuseum 2014 eine eigene Ausstellung widmete."Eine unserer Aufgaben besteht darin, bisweilen vergessene Linzer Künstler zu porträtieren." Auch 60.000 Fotos wurden bereits digitalisiert. Bei der Ausstellung "Geteilte Stadt" 2015 wurden sie erstmals in großem Umfang gezeigt. "Künftig wollen wir die Fotos Interessierten auch online zugänglich machen."

Museum für alle

Ein Museum hat nicht nur die Aufgabe, Ausstellungen zu machen. Es geht auch darum, zu sammeln, zu forschen und das Wissen zu vermitteln. "Wir wollen ein modernes Stadtmuseum sein. Wir werfen einen Blick auf die Stadt und ihre Menschen, nehmen uns ihrer Themen an. Diese können wir sehr bunt zeigen und mit Objekten Geschichte erzählen." Besonders wichtig ist Bina und ihrem Team der niederschwellige Zugang: "Das Nordico soll ein Museum für alle sein."

Linzer Institution

Das zeigt sich auch am Thema der kommenden Ausstellung: "Der Urfahraner Markt ist eine echte Linzer Geschichte. Jeder Linzer war schon einmal dort und hat einen Bezug dazu." Die Jahrmarkt-Institution feiert heuer ihren 200. Geburtstag. "Trotz dieser langen Geschichte hatten wir in unserem Archiv nur wenige Exponate dazu", so Bina. Daher wurde das Jubiläum genutzt, das Konvolut ordentlich auszuweiten. "Wir haben großangelegte Feldforschung betrieben, mit vielen Schaustellern und Künstlern gesprochen und auch einige Leihgaben erhalten. Dabei haben wir total schöne Geschichten entdeckt." Diese werden ab 3. Februar in einer großen Ausstellung gezeigt.

Mehr Infos: www.nordico.at

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