Predigtgedanken
Zum vierten Fastensonntag aus der Pfarre Hl. Geist
Seine Predigtgedanken zum vierten Fastensonntag sendet uns Dieter Reutershahn aus der Pfarrgemeinde Linz-Hl. Geist.
Für viele gehört sie zur schönsten Erzählung der Bibel, das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder wie es auch heißt vom barmherzigen Vater. Und wir hören oder lesen sie immer anders, je nachdem wie unsere momentane Stimmung ist. Die drei Personen in der Erzählung sind interessant, auf eine möchte ich eingehen, den älteren Bruder, eine Figur, in der wir uns möglicherweise am ehesten wiederfinden. Dieser fühlt sich benachteiligt, fordert Gerechtigkeit ein und ihm ist nicht nach Verzeihen. Wie geht es uns mit dem Verzeihen? Können wir uns selbst eingestehen, dass wir Fehler gemacht haben? Was empfinden wir als ungerecht, was tragen wir ständig nach?
Ein versöhnendes Lächeln
Ärger und Enttäuschung gehen uns eher über die Lippen als ein verzeihendes Wort. Menschen, die vergeben können und nicht nachtragend sind, gehen unbeschwerter durchs Leben. Wer nachtragend ist, muss eben viel schleppen. Nach-tragend-sein erzeugt eine miese Stimmung. Er versöhnendes Lächeln bewirkt genau das Gegenteil.
Das unbegreifliche Erbarmen
Die unfassbare Reaktion des Vaters in unserem Text ist nicht nach unserer Art, geht uns - wie dem älteren Sohn - gegen den Strich, entspricht nicht unserem Gerechtigkeitsgefühl. „Ich musste feiern und fröhlich sein“, heißt es in unserem Text. Über diese unfassbare Geste können wir uns nur freuen. So ist unser Gott: Er verlangt von uns keinerlei Vorleistung, keine extravaganten Bußübungen. Rückkehr ist immer auch Umkehr. Das unbegreifliche Erbarmen und die unfassbare Liebe Gottes gibt es umsonst – auch heute.
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