3,5 Kilo Amphetamine im Darknet bestellt
Ein 23-Jähriger wurde wegen Drogenhandels und dem Besitz von Kinderpornografie verurteilt.
LINZ (red). Geldsorgen seien die Motive jenes Linzers gewesen, der sich vergangenen Donnerstag wegen Drogenhandels und -besitz vor dem Linzer Landesgericht verantworten musste. Zusätzlich wurde dem Linzer auch noch der Besitz und die Weitergabe von Kinderpornografie angelastet. Der 23-Jährige wurde zu zweieinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Mehr als drei Kilo
Der Linzer soll insgesamt 3.550 g Amphetamine in einem Zeitraum von drei Jahren im Darknet bestellt haben. Diese verkaufte er einerseits an Bekannte, gab sie aber auch gratis an seine Freundin weiter. Der 23-Jährige, der den Behörden aktiv dabei half, den Fall aufzuklären, bekannte sich zu den Vorwürfen für schuldig. Vor Gericht beteuerte der Linzer auch, sich bessern zu wollen: "Ich habe erkannt, dass es so nicht weitergehen kann und habe nach entsprechenden Hilfseinrichtungen gesucht." Neben dem Drogenhandel wurde dem Vorbestraften außerdem vorgeworfen, Bilder mit pornografischen Darstellungen von Kindern heruntergeladen zu haben. Diese hatte er auch anderen über eine Tauschbörse zugänglich gemacht. Obwohl der Angeklagte diese Vorwürfe zunächst abstritt, legte er vor Gericht schließlich ein Geständnis ab.
Suchtgift per Klick
Fälle wie dieser sind keine Seltenheit. Der Drogenhandel im Darknet blüht in ganz Österreich. Im Rahmen ihrer Ermittlungen wurden innerhalb von zwei Jahren mehr als 716 Personen vom Bundeskriminalamt ausgeforscht: Sie sollen illegale Suchtmittel im Darknet gekauft, eingeführt und weitervermittelt haben. Etwa 32 Prozent der Fälle von Suchtgift-Bestellungen führten nach Oberösterreich.
Zur Sache: Darknet
Das Darknet hat anders als das normale Internet keine zentralen Server. Stattdessen setzt es sich aus mehreren Privaten zusammen. Aufgrund der besonderen Verschlüsselung und der eigenen Währung bleiben Nutzer und ihre Geschäfte dort unsichtbar und können nicht zurückverfolgt werden. Weltweit sind dort etwa 7.000 Computer miteinander vernetzt. Um einsteigen zu können, braucht es eine spezielle Software, den Tor-Browser.
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