Erste Maßnahmen im Volksgarten
Bänke bei "Problemzone Bim-Haltestelle" werden an anderen Ort verlegt

- "Problemzone entschärfen": Als erste Maßnahme werden Anfang März die Bänke bei der Haltestelle "Goethestraße" entfernt. Gemeinsam mit den Nutzern wurde ein alternativer Platz dafür an einer anderen Stelle im Park gefunden.
- Foto: BRS/Gschwandtner
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Ab März startet die "sanfte" Umgestaltung des Linzer Volksgartens. Erste geplante Maßnahmen verkündete Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) heute gemeinsam mit Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne), Stadtrat Michael Raml (FPÖ) sowie Vertretern des Linzer Ordnungsdienstes und der Volkshilfe OÖ. Eine erste und große Verbesserung der Situation soll die Verlegung der Bänke bei der Straßenbahnhaltestelle bringen. Gemeinsam mit den betroffenen Benutzern ist, begleitet von Sozialarbeitern, ein alternativer Standort gewählt worden. Auch die "Übersiedlung" soll zusammen mit den Beteiligten erfolgen.
LINZ. "Wir haben es in diesem Projekt geschafft, gemeinsam und über die Parteigrenzen hinweg an Lösungen zu arbeiten", zeigt sich Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) erfreut über die ersten Maßnahmen, den Volksgarten attraktiver und sicherer für die Bevölkerung zu machen. Auch mit jenen, "die zu den Problemgruppen zählen", soll die Umgestaltung umgesetzt werden. Auch Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer betont den erfolgreichen Schulterschluss von Politik, Sicherheitsdienst und Sozialarbeit und sieht darin die Möglichkeit "urbane Sozialarbeit neu zu gestalten" und Pionierarbeit für zukünftige Projekte zu leisten.
Neue Verweilplätze mit Nutzern festgelegt
Seit Juli 2023 war ein Sozialarbeiter der Volkshilfe OÖ damit betraut, Kontakt mit den verschiedenen problematischen Nutzergruppen des Parks aufzubauen und diese in die geplante Umgestaltung einzubeziehen. Zu Hochzeiten handelt es sich dabei um etwa 30 Personen, die den Volksgarten als regelmäßigen Aufenthaltsort während des Tages nutzen. "Wir waren sehr überrascht von der hohen Kooperationsbereitschaft", berichtet Projektleiter Volker Atteneder von der Volkshilfe OÖ, "es stellte sich heraus, dass diese es nicht darauf anlegen würden, irgendwo anzuecken. Sie wollen den Park aber auch nutzen und in Ruhe gelassen werden." Gemeinsam wurde besprochen, was für neue Verweilplätze gebraucht würde, damit diese auch genutzt werden. Das Ergebnis: Die Menschen wollen kommunizieren, brauchen Schatten und Sanitäranlagen.

- Im roten Bereich sollen ab Anfang März die neuen Verweilplätze entstehen. Es handelt sich dabei um etwa acht bis zehn Bänke mit Tischen. Der Ort wurde gemeinsam mit den zukünftigen Nutzern ausgewählt.
- Foto: Volkshilfe OÖ
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Bänke bei Bim-Haltestelle werden entfernt
Anfang März soll nun der Bereich bei der Haltestelle "Goethekreuzung" entschärft werden. "Dieses Aushängeschild werden wir als Erstes umgestalten", so die zuständige Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Anfang März werden die Bänke entfernt. Im Bereich Richtung Bahnhofstraße in der Nähe des Brunnens entstehen parallel dazu die neuen Verweilplätze, bestehend aus acht bis zehn Bänken. Die zukünftigen Nutzerinnen sollen dabei aktiv eingebunden werden. So sind in einem Projekt etwa gemeinsam Tische angefertigt worden, die dort ebenfalls aufgestellt werden sollen. Die Möbel werden vorerst laut Schobesberger noch nicht fix installiert, um eventuell noch Änderungen vornehmen zu können. Zusätzlich wird dort auch eine mobile Toilette aufgestellt. Ein zweiter Trinkbrunnen ist ebenfalls in Planung. "Ich bin zuversichtlich, dass die gesetzten Maßnahmen Erfolg bringen", so Schobesberger.
Inklusiver Spielplatz und Begrünung
Der Bereich, wo sich die ursprünglichen Bänke befanden, wird im Anschluss saniert und begrünt. Später sollen Blumenbeete folgen. Im Zuge dessen werden auch die durch den Weihnachtsmarkt in Mitleidenschaft gezogenen Grünflächen sowie der Bereich beim nordöstlichen Eingang des Volksgartens saniert. Als weitere Verbesserungsmaßnahme – um den Park für weiteren Nutzergruppen attraktiver zu machen – wird der bestehende Spielplatz zu einem "inklusiven Spielplatz ausgebaut. Auch diese Umbauten starten im Frühjahr.
Beleuchtung: Hajart will Gesamtkonzept abwarten
Stadtrat Michael Raml (FPÖ) weist zudem darauf hin, dass in der am Montag präsentierten Anwohner:innen-Befragung ein hoher Prozentsatz auf die schlechte Beleuchtung des Parks hingewiesen habe. "Ich plädiere in diesem Fall auf eine situative Beleuchtung mit Bewegungsmeldern", so Raml. Für die Umsetzung zuständig sei mit Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) das Verkehrsressort. Der Sicherheitsstadtrat kündigt zudem an, in den Abendstunden verstärkt den Ordnungsdienst im Park patrouillieren zu lassen. Auf Nachfrage meint Hajart dazu, dass er die gesetzten Maßnahmen zwar begrüßt, es für weitere Schritte zuerst ein Gesamtkonzept für die Umgestaltung des Parks brauche: "Und im Zuge einer umfassenden Neugestaltung wird natürlich auch die entsprechende Beleuchtung ein Thema sein. Jetzt aber nur punktuell etwas hinsichtlich der Beleuchtung etwas zu verändern, ist vor allem aus wirtschaftlicher Sicht wenig sinnvoll." Er wünscht sich eine langfristige Verbesserung im Volksgarten, die mehr als "reine Kosmetik" sei.


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